Von der Golfküste nach Everglades National Park und Key West
Tag 16
Wetter: Morgens bedeckt, ab ca. 11 Uhr weitgehend sonnig, max. 23 Grad
Wir stoppen auf dem Weg nach Fort Myers Beach zunächst im Lovers Key State Park. Der Name kommt angeblich daher, dass die Insel vornehmlich von jungen Liebespaaren aufgesucht wurde, als sie noch nicht ans Straßennetz angeschlossen und nur per Boot erreichbar war. Junge Liebespaare treffen wir nicht an, aber dafür bekommen wir West Indian Manatees (Seekühe) zu sehen.
Kurze Zeit später sind wir in Fort Myers Beach. Dort waren Papa und Mama vor 10 Jahren schon und hatten schlechtes Wetter, diesmal sehen wir FMB in strahlendem Sonnenschein. Wir passieren den zentralen Platz Time Square und laufen den Fort Myers Pier ab. Papa und ich besorgen uns noch Eis (Schoko und Mackinac Island Fudge) am Time Square sowie Mama sich eine Juniortüte von McDonald's.
Danach fahren wir nach Sanibel Island. Die Insel ist bekannt für ihre Tierwelt und noch mehr für ihr Muschelvorkommen. Wir passieren die Brücke (Sanibel Causeway) für 6 $ und fahren zunächst zum Lighthouse Beach. Dort sehen wir u.a. braune Pelikane nach Beute suchen, wobei sie kopfüber im Sturzflug ins Wasser stürzen, sobald sie einen Fisch entdeckt haben.
Von dort fahren wir zum J.N. Ding Darling Wildlife Drive, benannt nach dem Cartoonisten und Naturschützer Jay Norwood Darling (kurz Ding). Im Visitor Center holen wir uns eine Karte ab und Julchen bekommt ein Kindermal- und -rätselheftchen. Auf einem 4 km langen Drive (5 $) durch Mangrovenwälder sehen wir diverse Vogelarten. Am Ende des Drives gibt es noch zwei Alligator Viewing Platforms, jedoch sind keine Alligatoren sichtbar .
Wir fahren weiter an den Bowman’s Beach, um dort Muscheln zu bewundern und den Sonnenuntergang zu genießen. Danach shoppen wir noch ein wenig im Periwinkle Place. Um 19 Uhr geht es zurück nach Bonita Bay. Ca. 1 km vor dem Hotel kehren wir in das chinesische Chen’s Buffet ein. Ein neu eröffnetes Restaurant mit wenig Gästen, aber gutem Essen. Besonders das Sushi ist sehr lecker.
Tag 17
Wetter: Sonnig, max. 26 Grad
Strecke: Bonita Springs/FL - Florida City/FL (238 km)
Wir verlassen Bonita Springs und fahren ins Millionärseldorado Naples, wo wir über die 5th Avenue und den Gulfshore Boulevard an großzügigen Villen vorbei zum Naples Pier fahren. Der Pier ist sehr schön von den weißen Stränden eingefasst. Viele Touristen und Angler tummeln sich dort.
Wir verlassen den Pier wieder und fahren durch die Villengegend und dann über die 5th wieder raus aus Naples. Nach einer Mittagspause bei McDonald's befahren wir den Tamiami Trail (so nennt sich hier der US Highway 41) und passieren mehrere Visitor Centers. Wir stoppen als erstes am H.P. Williams Roadside Park an der Turner River Road. Dort sehen wir mehrere Vogelarten wie zB Anhinga (Schlangenhalsvogel), Great Egret (Silberreiher) oder den Blue Heron (Blauer Fischreiher), aber auch Heuschrecken und Schmetterlinge. Nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir dann das Oasis Visitor Center, wo wir zudem Alligatoren und einen Woodstorch (Waldstorch) zu sehen bekommen. Wir nehmen dann die unbefestigte Loop Road und fahren bis Sweetwater Strand. Dort entdecken wir fotogene Mangroven und einen kleinen Alligator im Wasser. Dann fahren wir zurück und kommen noch vor Sonnenuntergang am Shark Valley Visitor Center an, wo wir noch einen weiteren Alligator antreffen.
Nun fahren wir noch eine Stunde nach Florida City, essen im Taco Bell / KFC (die beiden Ketten betreiben eine Reihe von Restaurants gemeinsam) und checken dann im Travelodge ein, gegen 22 Uhr sind alle im Bett (nach einem kurzen Gang in den beheizten Pool).
Unser Hotel in Florda City: Travelodge Florida City, Eindruck: Das Motel ist zweckmäßig eingerichtet, der Wunsch nach einer weiteren Nacht Aufenthalt kommt hier nicht auf. Das Frühstück ist das übliche Einerlei (65 Euro / Nacht ÜF).
Tag 18
Wetter: Sonnig, max. 24 Grad
Strecke: Florida City/FL - Key West/FL (207 km)
Wir brechen um kurz nach zehn zum Everglades National Park auf. Dort besuchen wir das Visitor Center am Eingang des Parks, wo wir über die Tierwelt und die durch den Eingriff des Menschen verursachte Wasserknappheit im Park aufgeklärt werden.
Als erstes Ziel fahren wir das Royal Palm Visitor Center an, nachdem wir 10 $ Eintritt bezahlt haben. Dort gibt es zwei Wanderpfade, den Gumbo Limbo Trail und den Anhinga Trail. Auf Ersterem werden wir durch typischen Dschungel-ähnlichen Wald der Region, bestehend aus zB Gumbo Limbo Bäumen, Königspalmen und Farn, geführt. Dieser wurde durch den Hurrikan Andrews 1992 stark beschädigt. Dennoch erkennt man das ursprüngliche Vegetationssystem, das aus einer dichten Baumkrone besteht, so dass im Wald immer kühle und feuchte Bedingungen herrschen. Der direkt angrenzende Anhinga Trail führt uns auf Holzstegen in den Sumpf. So kommt man recht nah an die Tiere heran. Wir sehen eine Reihe verschiedener Vogelarten: Great Blue Heron (Kanadareiher), Tri-Colored Heron (Dreifarbenreiher), Little Blue Heron (Blaureiher), Anhinga (Schlangenhalsvogel), Black Vulture (Rabengeier) und andere Vögel sowie drei Alligatoren.
Als nächstes fahren wir den Pa-hay-okee Overlook an. Dort sieht man Sägegraslandschaft soweit das Auge reicht, ansonsten relativ unspektakulär. Weiter fahren wir nicht in den Park hinein, zumal Flamingo, wo die Parkstraße endet, nur für weitere Ausflüge mit dem Kanu oder Airboat interessant ist. Da wir das nicht vorhaben und die Zeit schon wieder knapp geworden ist, fahren wir zurück nach Florida City, wo wir, da ja heute Thanksgiving ist, Schwierigkeiten haben, ein geöffnetes Restaurant zu finden, aber dann immerhin einen offenen McDonald's entdecken.
Danach geht es auf den Overseas Highway nach Key West. Unterwegs halten wir an der Seven Mile Bridge, mit knapp 7 Meilen die längste Brücke des Overseas Highways, und genießen dort den Sonnenuntergang. In Key West angekommen, beziehen wir unser Hotel und fahren dann noch zur Duval Street im Herzen von Key West. Eine tolle Atmosphäre herrscht hier. Überall Livemusik in den Kneipen und geöffnete Geschäfte. In der Greene Street gehen wir ins Thai Cuisine Thai Food & Sushi essen. Dort gibt es eine richtig gute Fischsuppe und eine leckere Lobster Roll für Papa. Mama isst Garnelen und Gemüse. Danach laufen wir noch die Duval Street ein Stück entlang bis zur Eaton St, wo wir für mich bei Wendy's noch einen Burger besorgen. Gegen 22 Uhr endet unser heutiger Rundgang dann am Mallory Square.
Unser Hotel in Key West: The Palms Hotel B&B, Eindruck: Das Hotel ist einfach und zweckmäßig, das Frühstück wird draußen an der Poolbar eingenommen. Es ist auch hier nichts Tolles, aber immerhin gibt es mal wieder frisches Obst (125 Euro / Nacht ÜF).
Tag 19
Wetter: Sonnig, max. 26 Grad
Ein traumhafter Tag in Key West beginnt mit einem Frühstück an der Poolbar, dann fahren wir mit dem Auto zunächst zum Southernmost Point, wo sich eine lange Warteschlange gebildet hat von Touristen, die sich an der Boje ablichten lassen wollen.
Da Papa und Mama hier bereits 2002 aufs Foto gekommen sind, schleiche ich mich schnell mal dazwischen und werde von Papa abgelichtet.
In der Nähe befindet sich das Hotel Southernmost on the Beach am Ende der Duval Street, welches wie vieles Andere hier damit wirbt, dass es das Südlichste der USA sei.
Dann spazieren wir die Duval Street entlang bis zur Truemann Avenue, welche wir bis zum traditionsreichen Hotel Conch House Heritage Inn ablaufen. Conch Houses werden Häuser im karibisch-viktorianischen Stil mit Veranda genannt. Dieser Baustil kam von den Einwanderern der Bahamas hierher. Über die Whitehead Street flanieren wir wieder zurück zum Auto am Southernmost Hotel. Dann fahren wir zur Angela Street, parken dort für 20 $ Flatrate und setzen unseren Stadtrundgang fort.
Wir gehen ins Cafe Blue Heaven, essen aber wegen der avisierten 25 Minuten Wartezeit nicht dort, sondern beim Mexikaner Salsa Loca (integriert in Cowboy Bill's Saloon), Ecke Angela Street/Duval Street. Dort essen wir Fischburger mit Mahi Fish (Papa) und Taco Salad (Mama), für mich besorgen wir wieder mal einen Burger bei Wendy's.
Dann trennen sich die Wege der Familie für eine Stunde. Papa geht zum 20 m hohen Key West Lighthouse (10 $) und genießt nach 88 Stufen einen tollen Blick auf die Insel. Danach sieht er sich im Hemingway House (13 $) um, wo der Schriftsteller Ernest Hemingway ("Der alte Mann und das Meer") 1931 bis 1940 inmitten eines tropischen Gartens lebte und schrieb. Währenddessen shoppen Mama und ich in der Duval Street.
Nach der Wiedervereinigung gegen 16 Uhr marschieren wir die Duval Street ab in Richtung Mallory Square, um dort das täglich statt findende Sonnenuntergangsspektakel mitzuerleben.
Der Papa besorgt sich ein Stella Artois und wir pflanzen uns an einen Baum, der mit Beton eingefasst ist, der Blick ist von hier jedoch suboptimal, so dass sich der Papa hinstellt, aber von einer Security Dame zurückgepfiffen wird, was den Papa nicht davon abhält, weitere zwei Male wieder aufzustehen. Die Security Dame hat aber letztlich Verständnis und ist nicht allzu böse . Während des Sonnenuntergangs verkehren Sunset Cruise Schiffe auf dem Meer und Künstler zeigen ihre Kunststücke.
Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, laufen wir noch so ziemlich sämtliche Shops am Mallory Square ab, kommen dann über Front Street und Simonton Street wieder zurück zur Duval Street, wo wir am Sloppy Joes, angeblich Hemingways Lieblingskneipe, rauskommen, um dort ein wenig der Livemusik zu lauschen. Später im The Upper Crust gibt es noch Pizza, Bier und Smoothie, wo ich meinen mitgebrachten Wendyburger verzehre. Gegen 21 Uhr ziehen wir uns ins Hotel zurück.
Tag 20
Wetter: Sonnig, max. 24 Grad
Strecke: Key West/FL - Miami/FL (270 km)
Wir fahren noch einmal in das historische Viertel von Key West und sehen uns den Hafen Schooner Wharf und den gigantischen Kreuzfahrtdampfer Westerdam aus Holland an, der am Mallory Square fest gemacht hat.
Dann verlassen wir Key West Richtung Miami. Unterwegs halten wir zunächst auf Summerland Key. Am Ostende der Insel hat man einen schönen Blick auf den Florida Keys Overseas Heritage Trail, ein neben dem Overseas Highway parallel laufender Fußgänger- und Radweg, der der alten Flagler-Eisenbahnlinie folgt. Wir entdecken zufällig auch einen Leguan am Straßenrand. Unser nächster Halt ist Spanish Harbour Key, an deren Ostende ein weiterer toller Blick auf die Old Bahia Honda Bridge, ebenfalls Teil des Florida Keys Overseas Heritage Trails, geboten wird.
Wir stoppen am Bahia Honda State Park (Eintritt 9 $), wo wir den Naturwanderweg Silver Trail ablaufen und den hier karibisch anmutenden Atlantikstrand bewundern. Anschließend folgen wir auf Marathon Key dem Tipp unseres Reiseführers, bei den Key Fisheries frische Fischgerichte zu essen. Wir bestellen die hochgelobten Coconut Shrimps und den "famous" Lobster Reuben Sandwich (mit Hummerfleisch, Käse und Sauerkraut im gebackenen Brot angerichtet). Draußen am Wasser stehen Tische und Stühle, wo wir die lecker und frisch schmeckenden Delikatessen verspeisen. Naja, ich weniger, für mich besorgen wir anschließend wieder einmal eine Junior Tüte. Auf der restlichen Fahrt stoppen wir noch am Highway in Höhe des Lignumvitae Botanical Key State Park, wo man schön am Wasser rasten kann.
Am Abend kommen wir dann in Miami an, wo sich unsere Wege trennen: Papa geht zum Basketballspiel Miami Heat gegen die Cleveland Cavaliers, dem früheren Team des Miami Heat Superstars LeBron James (85 $). Das Spiel endet nach dramatischem Verlauf 110:108, wobei die Heat bis auf die ersten Spielminuten permanent einem Rückstand hinterher laufen, zwei Minuten vor Schluss sogar sieben Punkte hinten liegen und erst 18 Sekunden vor Spielende wieder die Führung schaffen, die sie dann ins Ziel retten. Ein echter Krimi des aktuellen NBA Champions (Spielbericht auf Englisch siehe ganz unten).
Mama und ich halten uns im Harbour Marketplace auf, ein Shopping- und Entertainmentkomplex am Hafen. Gegen 23 Uhr trifft man sich im Starbucks und fährt dann zum Hotel Avalon am Ocean Drive, der am Samstag Abend natürlich total verstopft ist, so dass das Ausladen des Gepäcks und das Parken des Autos eine echte Herausforderung darstellen, aber irgendwie schaffen wir es dann gegen 1 Uhr ins Bett.
Unser Hotel in Miami: The Avalon Hotel, Eindruck: Schön am Ocean Drive gelegen, das Frühstück im Avalon ist eines der besseren, es gibt sogar frisches Obst (Banane, Melone, Äpfel) sowie Aufschnitt von Käse und Salami. Das Hotel selbst ist für den Preis und bei der Lage ok, nur etwas beengt (115 Euro / Nacht ÜF).