Durch das finnische Lappland zum Nordkap
Tag 8
Hauptattraktionen Rovaniemis sind neben dem Arktikum (beherbergt das Arktische Zentrum und das Lappländische Provinzmuseum und besticht durch ein 176 m langes gewölbtes Glasdach) natürlich der Polarkreis nebst Weihnachtsmanndorf. Was bedeutet doch gleich der Polarkreis? Richtig! Ab hier beginnt die Zone der sogenannten Mitternachtssonne, d.h. die Sonne geht ab hier mindestens einmal im Jahr nicht unter, weil sich der Nordpol der Erde so zur Sonne neigt, dass sie dort während einer kompletten Drehung der Erde um ihre eigene Achse, was ja bekanntlich 24 Stunden dauert, immer scheint. Je weiter man gen Norden fährt, desto länger ist die Phase der Mitternachtssonne. Im Weihnachtsmanndorf ist im Sommer erwartungsgemäß nicht viel Rummel. Aber dennoch gibt es Einiges zu sehen, z.B. die Poststation, wo Briefe aus aller Welt an den Weihnachtsmann ankommen bzw. aufgegeben werden können. Am Nachmittag fahren wir weiter Richtung Norden durch Lappland. Unterwegs fahren wir noch an den Fluss Raudanjoki und beobachten Rentiere in der Wildnis. Abends in Saariselkä essen wir noch etwas. Zu sehen gibt es nichts, denn der Ort ist mit ca. 300 Einwohnern nur im Winter als Wintersportort bedeutend.
Tag 9
Als erstes besuchen wir den 438 m hohen Berg Kaunispään bei Saariselkä. Ja, die finnischen Namen der Städte, Seen etc. sind schon echte Zungenbrecher. Dort befinden sich ein Motel und ein Skilift. Die Fahrt führt uns weiter nach Inari und zum Inarisee. Nach einem Besuch am Inarisee kommen wir am Grenzübergang nach Norwegen an. Kurz danach gibt es Mittagessen in Karasjok, dem Samenzentrum. Hier sind über 80% der Einwohner Samen. Die Samen sind sozusagen die Ureinwohner der nördlichen Regionen Skandinaviens. Sie leben hauptsächlich in Lappland. Sie werden deswegen auch Lappen genannt, was die Samen jedoch als Schimpfwort empfinden. Nach dem Besuch des Sapmi Parks mit Samenhütten, Cafe und Hotel geht es auf der E6 nördlich von Lakselv Richtung Porsangerfjord. Unterwegs treffen wir immer wieder auf Rentiere, die hier frei herum laufen, wenn sie auch nicht wild sind, da sie registriert und im Besitz sind. Am Fjord entlang erreichen wir am Abend den knapp 7 km langen Nordkaptunnel und fahren durch ihn unter dem Eismeer entlang auf die Insel Magerøya (norweg. für „karge Insel“), auf der unser Übernachtungsort Honningsvåg und das Nordkap liegen. Unser Ziel am Abend ist dann natürlich das Nordkap. Am Abend ist dort das Wetter recht gut. Auch ist es nicht mehr so überlaufen, da die Mitternachtssonne ja schon vorbei ist (der Preis für weniger Trubel). So kann man in Ruhe ein paar Selbstauslöseraufnahmen vor der Weltkugel machen.
Tag 10
Nochmals bei Tageslicht fahren wir die tolle Strecke von ans Nordkap. Unterwegs treffen wir jede Menge Rentiere und Natur. Wir machen Family Foto an der Weltkugel, sehen uns die Nordkaphalle und das Monument Children of the World, von Kinder von 7 Kontinenten entworfene runde Scheiben, an. Wir müssen zudem erkennen, dass das Nordkap gar nicht der nördlichste Punkt Europas ist, sondern die wenige Kilometer westlich liegende Landzunge Knivskjellodden. Der Name Nordkap lässt sich wohl besser vermarkten. Wir verlassen das Nordkap und die Insel Magerøya und bewegen uns an der Küste entlang nach Süden. Essen gibt es heute im Russenes Kro in Olderfjord. Ab Olderfjord fahren wir auf der E6 durch die Finnmark und ab Alta an den Fjorden Altafjord und Kvænangenfjord nach Sørkjosen am Reisafjord, wo wir heute übernachten.