Schlussspurt in den Süden Norwegens
Tag 15
Die Umgebung des Hamarøy Hotels ist sehr schön, daher verweilen wir noch etwas, bevor wir weiterfahren. Unterwegs stoßen wir auf das Restaurant Kebbelv Verdshus. Dort wollen wir eigentlich nur Biopause machen. Doch der Wasserfall Baggfossen und der Leirfjord laden zum längeren Verweilen ein. Außerdem kann man einen Tunnel besichtigen, ein Relikt der von Hitler geplanten und teilweise auch realisierten Polareisenbahn bis nach Kirkenes. Die Bahn, bei der viele Zwangsarbeiter grausam zu Tode kamen, wurde nach Kriegsende nicht weiter gebaut, so dass man im Norden viele gespenstisch wirkende zerfallene Brücken, Tunnelanstiche und Bahndämme vorfindet, wo niemals ein Zug gefahren ist, obschon teilweise bereits Schienen verlegt worden sind. Nach weiteren etwa 200 km kommen wir wieder am Polarkreis vorbei. Dieser liegt auf der Hochebene Saltfjellet in 750m Höhe. Entsprechend kalt und windig ist es hier auch im Sommer. Ganz in der Nähe befindet sich der Svartisen Gletscher und der Saltfjell-Svartisen Nationalpark. Parallel zur Straße verläuft die weiter oben erwähnte Eisenbahn (Nordlandsbanen) von Mo i Rana nach Fauske. Abends kommen wir in Mo i Rana an und kehren dort noch beim Chinesen ein.
Tag 16
Am schönen Ranafjord geht es weiter auf der E6 Richtung Süden. In Mosjöen machen wir Halt und sehen uns dort die Innenstadt und insbesondere die berühmte Sjøgata, eine der längsten alten Holzhäuserreihen der Welt, an. Mit ihren 100 Holzhäusern stellt dieses um 1866 entstandene Holzhausensemble eine DER Sehenswürdigkeiten Nord-Norwegens dar. Nach dem Mittagessen setzen wir unsere Fahrt fort und kommen kurze Zeit später am Laksfossen vorbei, einer Lachstreppe am Fluss Vefsna. An diesem Wasserfall kann man das Schauspiel beobachten, wie Lachse versuchen, den Wasserfall zu überwinden, und zwar entgegen dem Strom! Etwas weiter machen wir Rast an einem See bei Majavatn mit Blick auf den 1.021m hohen Berg mit dem lustigen Namen Majaklumpen. Letztes Highlight des heutigen Tages ist das Laksakvarium am Fluss Namsen mit Museum und Lachstreppe am Wasserfall Fiskumfossen. Ziel des heutigen Tages ist Trondheim.
Tag 17
Nach Oslo und Bergen ist Trondheim mit über 150.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Norwegens. Sie liegt an der Mündung des Flusses Nidelv in den Trondheimfjord und hieß im Mittelalter Nidaros (=Mündung des Nidelv). Deswegen heißt der Dom noch heute Nidaros Dom, wo bis 1906 die norwegischen Könige gekrönt wurden. Den sehen wir uns an, ebenso wie den Palast des Erzbischofs. An der üppig geschmückten Westfassade des Doms zeigen 76 Skulpturen bedeutende christliche Persönlichkeiten, norwegische Könige und Bischöfe. Die Figur von Olav Tryggvason, dem Gründer Trondheims, steht ganz links in der ersten Reihe. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Marktplatz, die Var Frue Kirche und die Altstadt Bakklandet. Von den beiden Brücken Bakke Bru und der historischen Gamle Bybru hat man Blick auf die historischen Speicherhäuser aus Holz an der Nidelv. Die Kjøpmannsgata besticht durch alte Kaufmannshäuser mit Holzfassaden in unterschiedlichen Farben. Die Kristiansen Festung liegt oberhalb der Stadt und erlaubt einen schönen Blick auf die Stadt. Ein alter Wehrturm und Kanonen zeugen von weniger friedlichen Zeiten, als man im 18.Jahrhundert die Schweden zurück schlug. Während der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg wurden hier norwegische Widerstandskämpfer hingerichtet. Am Nachmittag müssen wir schon wieder weiter nach Dombås. Dabei durchqueren wir den Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark, der eine faszinierende Berglandschaft besitzt.
Tag 18
In Dombås halten wir uns nicht lange auf und fahren zügig nach Oslo, wo unsere Fähre nach Dänemark wartet. Wir durchfahren das fruchtbare Gudbrandsdal und halten nur noch am Wasserfall Ulafossen bei Otta und zum Essen bei Lillehammer. In Oslo haben wir dann doch noch etwas Zeit und flanieren noch etwas auf der Karl-Johans Gate, die Prachtmeile Oslos, die vom Bahnhof zum königlichen Schloss führt. Wir kennen das alles ja schon von unserer Südnorwegentour 2005 (Reisebericht folgt). Auf der Fähre genießen wir dann noch die Fahrt durch den Oslofjord, das Abendbüffet und weniger die schaukelige Nacht. Von Frederikshavn geht es dann mit dem Auto schnurstracks zurück nach Schwalbach, denn die "Escape From Workaday Tour 2009" endet nun, da ich morgen meinen neuen Job antrete...