Rundreise USA Nordost und Kanadas Osten 2004
Das USA-Fieber lässt uns nicht mehr los. Nach 2002 und 2003 fahren wir nun das dritte Jahr hintereinander in die Staaten. Diesmal wollen wir endlich die Stadt der Städte sehen, New York. Dazu wollen wir unsere Augen mit dem Indian Summer in Maine und New Hampshire verwöhnen, den Osten Kanadas kennen lernen und auf den Spuren amerikanischer Geschichte in Philadelphia und Washington wandeln.
Die Reiseroute
Am 01.10.2004 fliegen wir von Frankfurt/M. nach New York. Von New York fahren wir über Boston zum Acadia National Park in Maine, dann in die White Mountains in New Hampshire. Von dort geht es nach Kanada. Über Montreal, Quebec City und Toronto erreichen wir die Niagara Falls. Wir fahren wieder in die USA zurück und kommen über Pittsburgh, den Shenandoah National Park, Washington und Philadelphia wieder zurück nach New York. Von dort fliegen wir am 22.10.2004 wieder zurück nach Frankfurt.
Die Stadt, die niemals schläft - New York City
Tag 1
Ankunft in New York im Hotel Pioneer of Soho. Nach etwa acht Stunden Flug lassen wir uns mit dem Taxi in unser Hotel Sohotel in der Broome Street, Soho fahren. Eine ziemliche Bruchbude, die gerade renoviert wird. Das erste Zimmer geben wir gleich wieder zurück. Das zweite ist dann etwas besser, aber immer noch deprimierend. Aber gut, wir wollen da ohnehin nur schlafen.
Tag 2
Heute beginnen wir, New York zu entdecken. Da wir in Lower Manhattan wohnen, fangen wir dort an. Chinatown und Little Italy sind jeweils Welten für sich, wobei Little Italy mittlerweile auch in chinesischer Hand ist und nicht mehr nur von Italienern bewohnt wird. Little Italy liegt an der Ecke Grand Street/Mulberry Street. Dort findet gerade das 77ste jährliche San Gennaro Fest, New York's ältestes und größtes kirchliches Straßenfestival statt. Das Zentrum Chinatowns liegt entlang der Canal Street. Dort findet man zahlreiche chinesische Restaurants, Läden und Lebensmittelstände, wo man z.B. frischen Fisch kaufen kann. Am östlichen Ende von Chinatown findet man am Chatham Square eine Konfuzius-Statue und McDonald's in chinesischem Stil. Dort beginnt auch die Manhattan Bridge. Hier an der Ostseite Lower Manhattans führen die Brücken Manhattan Bridge und Brooklyn Bridge über den East River nach Brooklyn. Direkt an der Brooklyn Bridge liegt der Pier 17, ein beliebter Shopping- und Restaurantkomplex. Dort schauen wir uns um, insbesondere der Christmas Shop mit den herrlich kitschigen amerikanischen Weihnachtsaccessoires hat es uns angetan. Am Abends spazieren wir noch auf der Brooklyn Bridge und genießen den fantastischen Blick auf den East River und die Manhattan Bridge sowie auf die Skyline mit dem Woolworth Building im Vordergrund.
Tag 3
Heute arbeiten wir uns in nördliche Richtung vor. Zunächst bestaunen wir in der Greene Street, Soho, die restaurierten Häuserzeilen mit Gusseisenarchitektur. Als nächstes besuchen wir den Union Square, ein hübscher Platz, der das nördliche Ende von Downtown Manhattan markiert. Weiter nördlich am Madison Square kreuzen sich Broadway und Fifth Avenue. Dort steht auch das berühmte Flat Iron Building, das sich wie ein Bügeleisen verjüngt und lange Zeit das höchste Gebäude New Yorks war. Ebenso sehenswert ist das Met Life Tower Building mit seiner markanten Turmuhr, welches auch mal für kurze Zeit das höchste Gebäude New Yorks war. Wir gehen die Fifth entlang und passieren dabei die Public Library, Empire State Building, das mit 443m seit 9/11 wieder höchste Gebäude New Yorks, das Rockefeller Center und die katholische St. Patrick's Cathedral. Es findet hier heute eine Parade, die Pulaski Day Parade, statt, die zu Ehren eines Ehrenbürgers polnischer Herkunft statt findet. Über das Rockefeller Center gelangen wir auf die Avenue de las Americas. Dort steht die Radio City Hall, eine Konzerthalle, in der auch Preisverleihungen statt finden. Die großen Einkaufsstraßen Fifth Avenue, Park Avenue, Madison Avenue und Lexington Avenue zeigen den Wohlstand der westlichen Gesellschaft. Trump Tower, Tiffany's, Apple Store, Bloomingdale's und viele andere Luxusgeschäfte findet man dort. Mit der U-Bahn fahren wir zum Herald Square und von dort laufen wir den Broadway entlang zum Times Square. Benannt nach der New York Times ist dieser Platz das Zentrum des Theaterviertels Broadway. Berühmt aber ist er wegen seiner riesigen Leuchtreklamen. Diese sind in der Tat überwältigend . Wir schauen uns im riesigen Toys 'R Us, der einen überdimensionalen Dinosaurier beherbergt, um und schleichen uns in ein Hotel, um den Times Square von oben zu fotografieren. Ein Sicherheitsmann erwischt uns und wirft uns unter strenger Abmahnung raus ("This is no joke!") . Man merkt, dass 9/11 seine Spuren hinterlassen hat.
Tag 4
Wir wollen uns heute noch einmal den Times Square bei Tageslicht ansehen. Zunächst kaufe ich mir im Kaufhaus Macy's eine günstige Levi's Jeans. Vom Herald Square spazieren wir über den Broadway zum Times Square. Wobei spazieren nur schwer möglich ist ob der hektisch vorbei eilenden New Yorker, die einen fast überrennen. Der Bryant Park liegt rückwärtig an der Public Library und ist mittags bevölkert von Mittagspauslern. Wir holen uns was zu essen und gesellen uns dazu. Nächstes Ziel ist das Chrysler Building, das dritthöchste Gebäude New Yorks. Es ist im Art Deco Stil errichtet und fällt durch seine Stilelemente aus Stahl auf. Gleich nebenan befindet sich der Grand Central Terminal, der größte Bahnhof der Welt. Aus vielen Filmen kennt man die riesige Bahnhofshalle. Über die Fifth Avenue und am Empire State Building bei Nacht vorbei, kehren wir zurück ins Hotel.
Tag 5
Heute endlich besteigen wir das höchste Gebäude New Yorks, das Empire State Building. Der Blick von der Aussichtsplattform in der 86.Etage ist atemberaubend . Das Häusermeer liegt wie ein Teppich vor einem und bei klarem Blick kann man alle Stadtteile von New York überblicken. Nach diesem Höhenerlebnis kommen wir an einen Ort der Trauer, Ground Zero. Dort wo einst die mächtigen World Trade Center Türme standen, klafft heute ein riesiges Loch. Eine Gedenkwand mit Namen erinnert an die Opfer des Anschlags. Ein Stahlkreuz wurde als Mahnmal aufgestellt. Dann geht es weiter zur berühmten Wall Street im Finanzviertel. Dort befindet sich auch die New Yorker Börse, scharf bewacht und mit einer überdimensionalen US-Flagge behängt. Durch die imposanten Hochhausschluchten kehren wir nach Ground Zero zurück, wo das World Financial Center (WFC) direkt nebenan liegt. Dort essen wir Mittag im schönen gewölbten Wintergarten des Gebäudes und bewundern den geplanten neuen Freedom Tower, der an der Stelle der einst höchsten Türme New Yorks stehen soll. Vom WFC gelangt man in den Battery Park am Hudson River. Am Fluss entlang laufen wir um die Südspitze Manhattans zum Fährhafen. Mit der kostengünstigen Fähre nach Staten Island fahren wir vorbei an der Liberty Statue und Ellis Island, bis 1954 Sitz der Einreisebehörde und erste Anlaufstelle für 12 Millionen Einwanderer. Auf der Rückfahrt präsentiert sich die Skyline herrlich im Abendlicht. Am Ufer des East River entlang besuchen wir noch einmal den Pier 17 im Seaport Quartier.
Tag 6
Unseren vorerst letzten Tag in New York widmen wir als Erstes dem Guggenheim Museum, einem Museum für moderne Kunst am Central Park. Es ist mehr als nur ein Lückenbüßer für das zur Zeit wegen Umbau geschlossene Museum of Modern Art. Allein die Architektur in Form einer Rotunde ist sehenswert. Nach dem Kulturtrip erholen wir uns im Central Park. Die Sheep Meadow ist eine riesige Liegewiese, wo zahlreiche New Yorker vor der Großstadthektik Ruhe und Erholung suchen. Mit z.B. The Lake und The Reservoir gibt es nicht nur mehrere große Seen in dem Park, sondern auch Spielplätze, eine Eisbahn, eine Baseballfeld und vieles mehr. An der Westseite (Upper West Side) stehen die wohl teuersten Apartmentkomplexe der Stadt. In einem davon wurde John Lennon vor der Haustür erschossen. Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg nach Boston, Massachusetts. Über die Bronx verlassen wir die Stadt und die einzigartige Skyline verfolgt uns noch eine ganze Weile. Kurz vor Boston übernachten wir in einem Sheraton.
Farbenpracht des Indian Summer in New England
Tag 7
Boston wurde bekannt durch die Boston Tea Party von 1773, welche den Unabhängigkeitskrieg auslöste. Eine rote Pflasterspur, der ungefähr vier Kilometer lange Freedom Trail, Amerikas „Pfad der Freiheit“, führt zu 16 historischen Stätten in der Stadt. Diesen laufen wir natürlich ab und passieren dabei zunächst die Park Street Church am Boston Common Park und den Regierungssitz von Massachusetts, das State House, das mit seiner goldenen Kuppel beeindruckt. Das Old South Meeting House war Schauplatz der politischen Debatte, die letztlich zur Boston Tea Party führte. Das Old State House war bis 1798 Regierungssitz von Massachusetts. Das New England Holocaust Memorial und die Bunker Hill Bridge sind weitere Sehenswürdigkeiten. Die Faneuil Hall ist eine ehemalige Markthalle und Teil des Quincy Market, einem Großmarkt mit zahlreichen Geschäften und Restaurants. Wir genießen dort frischen Hummer, der vor unseren Augen lebendig gekocht wird. Es heißt, die Tiere würden sofort tot sein. Naja, glauben wir's mal...
Nachdem wir den Markt noch bei Nacht erlebt haben, müssen wir weiter nach Dover in New Hampshire.
Tag 8
Von Dover fahren wir nach Cape Neddick in Maine. Auf der kleinen Insel Nubble befindet sich der sehr fotogene Cape Neddick Leuchtturm. Unser nächster Halt ist Kennebunkport. Der kleine Fischerort hat ein kleines Viertel mit Souvenirläden, Kunstgalerien, Restaurants und Pensionen. Bekannt ist Kennebunkport aber vor allem als Sommersitz von Präsident George W. Bush. Wir verbringen den Nachmittag in diesem hübschen Ort und fahren noch kurz bei den Bushs vorbei, bevor es weiter geht nach Hancock in unser Three Pines B&B.
Tag 9
Nach einem leckeren Frühstück mit French Toast und Ahornsirup direkt am Atlantik fahren wir zu unserem Tagesziel, in den Acadia National Park. Dort fahren wir die Hauptattraktionen des auf Mount Desert Island gelegenen Teil des Parks ab (es gibt noch zwei Inseln, die zum Park gehören). Dies sind der 466m hohe Mount Cadillac, der schöne Strand Sand Beach, Otter Point mit felsiger Küste und das Thunderhole, ein von den Naturgewalten in den Fels gespültes Loch, aus dem das Wasser der Brandung als riesige Fontäne wieder heraus spritzt. Zurück in Bar Harbour, dem Ausgangspunkt der Parkroute, verbringen wir den Abend in dem gemütlichen kleinen Ferienort. Dann haben wir noch fast 400 km in die White Mountains, New Hampshire, vor uns, wo wir das Spaulding Inn Whitefield gebucht hatten und dort zufällig erfahren, dass wir nach Lincoln umquartiert wurden. Also weiter zum Mountain & Loon Resort nach Lincoln, wo wir gegen 4 Uhr nachts ankommen.
Tag 10
Nach der Irrfahrt in der vergangenen Nacht haben wir heute erneut einen Zwischenfall. Wir fahren heute auf dem Kancamagus Highway durch die White Mountains, wo der Indian Summer besonders eindrucksvoll ist, als sich vor uns ein Motorradunfall ereignet. Da mein Handy in den Bergen nicht funktioniert und andere Beteiligte ebenfalls keine Verbindung herstellen können, fahren wir zurück nach Lincoln, um von dort einen Krankenwagen zu rufen. Danach haben wir natürlich keine Lust mehr, die Fahrt fortzusetzen und bleiben in Lincoln.
Tag 11
Wir steuern den Franconia Notch State Park mit der Schlucht The Flume Gorge und den nahe gelegenen Avalanche Falls an. Sehenswert ist auch die Pemigewasset Covered Bridge, eine überdachte Holzbrücke, wie sie in New Hampshire typisch sind. Wir machen noch einen Abstecher zum Mount Washington Hotel bei Bretton Woods, wo die Währungskonferenz von Bretton Woods statt fand. Unterwegs halten wir immer wieder an, um die prächtige Farbensymphonie des Indian Summer im White Mountain National Forest zu genießen. Am späten Nachmittag starten wir dann durch und fahren durch Vermont nach Montreal in Kanada. Im Days Inn Montreal-Brossard essen und trinken wir fein.
Kanadas Osten und die Niagarafälle
Tag 12
Die Stadtbesichtigung in Montreal führt uns zuerst zum Rathaus Hotel de Ville am Place Jacques Cartier. Von dort ist es nicht weit zum Alten Hafen mit der schönen Terrasses Bonsecours, von wo man einen schönen Blick auf die Stadt hat. Die Jacques-Cartier-Brücke sowie die Insel Ste Helene, wo 1967 die Expo statt fand, sind ebenfalls gut zu sehen. Die Basilique Notre Dame de Montreal besticht durch beeindruckende Architektur. Über den Financial District kommen wir zur Cathedrale Marie Reinde du Monde. Ein weiteres sakrales Highlight stellt die Chapelle Notre Dame de Bonsecours (neben dem Marche Bonsecours) dar. Ferner die Eglise Anglicane George und die Christ Church. Der Aufstieg auf den Mont Royal wird durch ein schönes Skyline Foto belohnt. Nach den vielen Kirchen geben wir uns dem Konsum hin. Unterirdisches Einkaufen ist im Ville Souterraine möglich. Über 30km Einkaufspassage unter Tage sind insbesondere im sehr kalten kanadischen Winter sicher ein Genuss. Abends setzen wir die Reise fort nach Québec, wo uns ein Bett im Hilton Hotel erwartet.
Tag 13
Von unserem Zimmer im Hilton starten wir die Stadtbesichtigung Québecs, denn wir haben einen herrlichen Blick über die Stadt, das Chateau Frontenac und den Fluss Sankt Lorenz-Strom. Direkt neben dem Hilton liegt das Hotel du Parlament. Darin befindet sich das Parlament der Provinz Québec. Vor dem Gebäude ist ein hübscher Platz mit Rasenflächen, Treppen, Brunnen und Statuen angelegt. Wir gehen weiter zur Zitadelle. Sie ist Teil der Stadtmauer, die die Altstadt von Québec umgibt. Die Zitadelle wird auch heute noch militärisch genutzt. Von dort kann man auf der Promenade Terrasse Dufferin zum Château Frontenac, das als Hotelgebäude genutzt wird, spazieren. Unweit des Chateau liegt der Place d'Armes. Um den Platz herum sorgen Straßencafes für eine besondere Atmosphäre. Besonders auffällig sind hier Häuser mit roten Fensterrahmen und roten Blechdächern. In der so genannten Unterstadt liegt die Altstadt (UNESCO Weltkulturerbe). Dort lassen wir den Tag ausklingen. Bis spät abends geöffnete Cafés und Geschäfte in engen Gassen lassen südeuropäisches Flair aufkommen.
Tag 14
Die höchsten Wasserfälle der Provinz Québec sind die Montmorency Falls wenige Kilometer entfernt von Québec City. Sie stürzen aus über 80m Höhe vom Fluss Montmorency in den Sankt Lorenz Strom. Den Rest des Tages verbringen wir mit der Fahrt nach Westen bis zum östlichen Rand des Lake Ontario. Dort nächtigen wir in Kingston, in einem Days Inn.
Tag 15
Wir fahren weiter entlang am Lake Ontario bis nach Toronto ins B.W. Travel Inn. Das Wetter spielt nicht mit, so dass wir nicht oft halten.
Tag 16
Toronto ist die größte Stadt Kanadas. Über 2 Mio. Einwohner zählt die Stadt, die direkt am Lake Ontario liegt. Wir machen uns zunächst mit dem Areal rund um den CN Tower vertraut, verschieben den Aufstieg wegen des Wetters aber und gehen zuerst in die Stadt. Der St. Lawrence Market in der Front Street bietet Bauernmarkt, Geschäfte und Restaurants in einer großen Markthalle. Der BCE Place mit der Allen Lambert Galleria ist ein moderner Büro- und Unterhaltungskomplex mit sehenswertem Atrium. Das Gooderham Building ist Toronto's Antwort auf New York's Flatiron. Die sehenswerte St. James Cathedral war lange Zeit das höchste Gebäude Torontos. Der Yonge-Dundas Square ist ein zentraler Platz im Geschäftsviertel Torontos. Von dort geht es durch das Finanzviertel zurück zum CN Tower. Dann endlich der Aufstieg auf den CN Tower, den höchsten freistehenden Turm der Welt. Der Blick aus dem 553m hohen Turm ist fantastisch . Man überblickt die Wolkenkratzer der Stadt sowie den Lake Ontario. Zurück auf dem Boden müssen wir uns von Toronto verabschieden. Nachdem wir die Skyline noch einmal bei Nacht genießen, setzen wir die Fahrt fort nach Niagara Village. Dort nächtigen wir im Niagara Oakes Overlooking The Falls. Der Name verspricht nicht zuviel. Wir haben von unserem Zimmer einen tollen Blick auf die in der Nacht illuminierten Wasserfälle .
Tag 17
Die Niagara Fälle bestehen aus mehreren Fällen, auf der kanadische Seite die Horseshoe Falls, auf der amerikanischen die American Falls und Bridal Veil Falls. Die riesigen Wassermassen die hier pro Sekunde hinabstürzen, machen die Niagara Fälle so einzigartig. Die interessanteren Fälle sind die kanadischen Horseshoe Falls. Zunächst betrachten wir die Fälle vom obersten Stock unseres Hotels. Man kann gut sehen, wie der Niagara River durch die kleine Insel Goat Island geteilt wird, bevor die Wassermassen hinabstürzen. Die Horseshoe Falls sind noch beeindruckender, wenn man unmittelbar daneben steht, wo das Wasser hinabstürzt. Die Fahrt mit der Maid Of The Mist ist ein Muss. Bewaffnet mit einem Regencape fährt man mit dem Boot so nah wie möglich von unten an die Horseshoe Falls heran. Irgendwann sieht man in der Gischt fast nichts mehr und wird nur noch nass gespritzt. Aber ein tolles Erlebnis. Eine weitere Attraktion ist der Journey Behind The Falls, wo man über unterirdische Gänge hinter die Fälle kommt. Leider ist der Gang aber nur ein schmaler Tunnel, so dass man nur einen kleinen Ausschnitt der Fälle von hinten sieht . Nachdem wir uns satt gesehen haben, lösen wir uns von den Niagara Fällen und fahren noch zum Niagara Whirlpool, eine Ausbuchtung des Niagara Flusses, wo das Wasser durch starke Drehungen einen Strudel produziert. Rund um den Whirlpool sind die Laubbäume in allen prächtigen Indian Summer Farben vertreten. Nun verlassen wir Kanada wieder und fahren über die Rainbow Bridge zurück in die Staaten, genauer gesagt in den Bundesstaat New York. Unser Ziel ist Pittsburgh in Pennsylvania. Dort übernachten wir in einem Days Inn.
Pennsylvania, Virginia und die stolze Geschichte der USA
Tag 18
Pittsburgh ist eine überschaubare Stadt mit ca. 300.000 Einwohnern. Auch Steel City genannt, war sie einst der größte Stahlerzeuger der Welt. Von den einstigen Fabrikschloten und der extrem schlechten Luft ist heute nichts mehr zu sehen. Inzwischen ist Pittsburgh eine der lebenswertesten Städte der USA. Viele berühmte Persönlichkeiten hat die Stadt hervorgebracht: Der Industrielle Andrew Carnegie war einst der reichste Mann der Welt, Henry John Heinz ist bekannt durch seinen Ketchup und Andy Warhol ein großer Künstler. Unsere Stadtbesichtigung beginnt auf dem Mount Washington, wo sich die meisten Kohlebergwerke befanden. Mit der Duquesne Incline Seilbahn fahren wir hinauf. Von dort oben hat man einen herrlichen Überblick auf die Stadt und das berühmte Golden Triangle (Goldenes Dreieck). Dort treffen die drei Flüsse Ohio, Monongahela und Allegheny zusammen. Auch das Footballstadion Heinz Field, Heimat der Pittsburgh Steelers, und die zahlreichen gelbfarbene Brücken wie z.B. die Fort Pitt Bridge sind gut zu sehen. Zudem gibt es dort oben ein kleines Museum zur Stadtgeschichte. Als nächstes sehen wir uns in Downtown um und gehen im PPG Place, einem neumodernen neugotisch geprägten Komplex, etwas essen. Der Point State Park an der Spitze des Goldenen Dreiecks ist ein beliebter Treffpunkt. Von hier kann man den Blick auf die Flüsse, die Brücken und den Mount Washington genießen. Wir sehen uns noch das Heinz Field aus der Nähe an und fahren dann weiter zum Shenandoah National Park in Virginia. Wir ruhen wieder in einem Days Inn.
Tag 19
Der Shenandoah National Park liegt in den Blue Ridge Mountains in den südlichen Appalachen. Wir besuchen zunächst das Harvey F. Byrd Visitor Center und informieren uns über den Park. Leider ist die Sicht heute durch Nebel behindert . Wir nehmen daher zunächst den kurzen Trail zu den Dark Hollow Wasserfällen unweit des Visitor Centers in Angriff. Dark Hollow bedeutet, dass Wasser dunkle Höhlen in das Gestein gearbeitet hat. Wir fahren weiter den Skyline Drive entlang und halten an verschiedenen Aussichtspunkten. Die Sicht ist aber weiterhin schlecht. Immerhin bekommen wir noch einen Schwarzbären zu sehen . Dann lassen wir den Park hinter uns und fahren ins Herz der Supermacht nach Washington D.C. Auch dort übernachten wir in einem Days Inn.
Tag 20
Die Pennsylvania Avenue führt am Hoover FBI Building vorbei zum Weißen Haus, dem Sitz des US-Präsidenten George W. Bush. Wir können auf das Oval Office und den großzügigen Garten des Anwesens blicken. Direkt angrenzend liegt die Washington Mall, eine ausgedehnte Parkanlage, die vom Capitol bis zum Potamac River reicht. Zahlreiche Denkmäler und Museen sind hier zu besichtigen. Wir schauen uns das National World War II Memorial, das an den ersten US-Präsidenten George Washington erinnernde 167m hohe Washington Monument, das Lincoln Memorial zu Ehren Abraham Lincolns und das Jefferson Memorial an, auch bekannt aus dem Film Forrest Gump. In diesem Teil der Mall hielt Martin Luther King seine berühmte Rede "I have a dream". Luft-und Weltraumfahrt ist das Thema im Smithonian National Air and Space Museum. Hier sind zahlreiche originale Ausstellungsstücke von amerikanischen Weltraummissionen zu sehen. Am Ende der Mall thront das Capitol, wo der US-Kongress seinen Sitz hat. In ihm finden Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses statt.
Am Abend geht unsere Reise zu unserer letzten Station Philadelphia. Dort kehren wir in ein großzügiges Apartment im Hotel Embassy ein.
Tag 21
Philadelphia ist die sechstgrößte Stadt der USA und enorm geschichtsträchtig. Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung wurde hier verkündet und die Verfassung beschlossen. Sie war sogar für kurze Zeit Hauptstadt der USA. Als erstes steuern wir den Love Park (offiziell: JFK Plaza) an. Dieser begeistert mit einer LOVE-Skulptur und einem Brunnen. Über den JF Kennedy Boulevard kommen wir am imposanten Rathaus vorbei und schließlich zum Independence National Historic Park. Dieser Platz hat soviel Geschichte der USA zu erzählen wie wohl sonst nur noch die Washington Mall. In der Independence Hall wurde die Unabhängigkeitserklärung verfasst, unterzeichnet und verkündet. Vor der Verkündung wurde die Liberty Bell geläutet. Diese ist im Liberty Bell Center zu bewundern. Nach soviel Geschichte brauchen wir was Handfestes. Im Reading Terminal Market bietet der Bauernmarkt alles, was das Herz begehrt. Zum Abschluss besuchen wir noch die angeblich älteste Straße der USA, Elfreth's Alley. Wir kehren danach zurück nach NYC, machen noch einen Stopp in Jersey City, wo wir vom Liberty State Park aus die New Yorker Skyline von der anderen Seite des Hudson River im Abendlicht genießen. Das Abschlussessen findet im Pier 17 in New York statt. Für mich gibt es New Yorker Hüftsteak und für Eva Paella. Die Übernachtung im Ramada Inn Newark gestaltet sich etwas schwierig, da wir den Weg nicht unmittelbar dorthin finden. Zum anderen war es blöd, dieses Hotel zu buchen, da wir vom JFK Airport abfliegen. Eine Panne bei der Reiseplanung .
Tag 22
Wir müssen zunächst von Newark zum JFK Airport, was noch einmal ziemlich Nerven kostet. Letztlich gelingt der Rückflug nach Frankfurt ohne Probleme .