An der Küste Nordkaliforniens
Tag 6
Wetter: Morgens bedeckt und neblig, ab Vormittag sonnig, max. 27 Grad
Strecke: Petaluma - Fort Bragg über Point Reyes National Seashore (196 mi)
Zuerst geht es nach Point Reyes National Seashore. Die Strecke Petaluma bis zu der Halbinsel ist noch recht interessant, da sich sanfte Hügel mit goldgelbem Gras und grünem Bewuchs in schöner Umgebung zeigen. Auch der See namens Nicasio Reservoir ist sehenswert. Auf der Insel selbst wird es nach anfänglich schöner Fahrt am Wasser der Tomales Bay zunehmend monoton. Die ewig lange Fahrt zum Point Reyes Lighthouse hätte man sich schenken können, zumal wir unterwegs erfahren, dass der Turm nur tageweise geöffnet hat. Heute natürlich nicht.
Die ganze Strecke müssen wir dann wieder flugs zurück, um rechtzeitig zum Charles Schwarz Museum in Santa Rosa zu kommen, wo sich alles um Snoopy und seine Freunde dreht. Das Museum kostet 12 $ für Erwachsene und 5 $ für Kinder und ist durchaus sehenswert.
Papa fährt zwischenzeitlich ein Stück in das Sonoma Valley hinein und macht bei Ledson Winery in Kenwood eine Weinprobe. In dem wunderschönen schlossartigen Haus geht es sehr gediegen zu, sehr viel edles Holz wurde verbaut. Eine Flasche White Zinfandel geht nach der Verkostung für 18 Dollar mit nach Hause.
Nun wird es Zeit für die Weiterfahrt nach Fort Bragg. Wir fahren ein Stück den Hwy 101 und dann über die 128 durch die Weinanbauregion Yorkville Highlands. In Mendocino ist leider schon alles zu . Daher halten wir uns dort nicht länger auf und fahren nach Fort Bragg. Um 21 Uhr machen die meisten Restaurants zu, deswegen müssen wir uns mit einem Taco Bell begnügen, bevor wir uns zum Hotel begeben.
Unser Hotel in Fort Bragg
Emerald Dolphin Inn & Mini Golf: Motel ok, das kontinentale Frühstück hat wenig zu bieten, zudem keine Sitzgelegenheiten, nur draußen, so dass wir das Frühstück über die Straße zum Zimmer tragen
Tag 7
Wetter: zu Beginn neblig, später im Binnenland bis zu 33 Grad und Sonne
Strecke: Fort Bragg - Fortuna (117 mi)
Bei Fort Bragg bietet sich der MacKerricher State Park an. Hier wird man auf einem Boardwalk an den bei Ebbe entstehenden Pools vorbeigeführt, wo man jede Menge Meeresbewohner entdecken kann wie Grüne Anemone, Muscheln, Seetang etc. Seelöwen lümmeln sich auf einem Felsen und sogar einen Grauwal in der Nähe der Küste bekommen wir zu sehen. Die putzigen Squirrels sind ebenfalls zahlreich vertreten.
Die Fahrt geht weiter zur Avenue of the Giants. Über die an sich sehr schöne Straße 101 müssen wir uns dann doch ärgern, da zwei längere Baustellenstopps extrem nerven. Vor allem der zweite, wo wir fast 30 Minuten stehen, bis gefühlt Tausende Autos der Gegenrichtung an uns vorbei sind. Anders als bei uns wird keine Ampel eingesetzt, sondern Mitarbeiter mit Schildern, die den Verkehr der einen Richtung stoppen, damit der Verkehr der Gegenrichtung an der Baustelle vorbeifahren kann. Wenn die Baustelle über mehrere Kilometer geht, kann das schon mal sehr lange dauern.
Im sehr heißen Garberville (für Marihuana bekannt) besorgen wir uns Chinese Food aus einem Supermarkt und suchen uns ein schattiges Plätzchen zum Lunchen.
Dann endlich kommen wir an der Avenue Of the Giants an. Im Visitor Center werden uns die drei Redwoodarten Dawn Redwood, Giant Sequioa und Coastal Redwood vorgestellt und wir lernen, dass wir es hier hauptsächlich mit den Coastal Redwoods zu tun haben. Weiter nördlich führt uns ein Abstecher auf der Mattole Road bis zur Big Tree Area, wo wir den Tall Tree, den Flatiron Tree und den Giant Tree, ein besonders alter und 110 m großer Redwoodbaum, antreffen.
An der Abzweigung von der Hauptstraße in die Mattole Road liegt auch der sehenswerte Founders Tree Trail, der den Gründern der Organisation Save the Redwoods League gewidmet ist. Highlight ist hier der 105 m hohe Founders Tree. Die knapp 1 km sind schnell abgelaufen und dann ist es auch dunkel, so dass wir nach Fortuna, unserem Übernachtungsort weiter fahren.
Unser Hotel in Fortuna
Redwood Riverwalk Hotel: Motel ok, Frühstück kontinental mit Müsli, Obst, Tee, Kaffee O-Saft, Waffeln
Tag 8
Wetter: Am Vormittag noch bewölkt, ab Mittag sonnig bis zu 19 Grad
Strecke: Fortuna - Crescent City (150 mi)
Heute geht die Reise weiter durch Nordkalifornien. Im hübschen Städtchen Ferndale mit seiner historischen Hauptstraße sollte man unbedingt Halt machen. Hübsche Läden wie Ferndale Emporium, Abraxas (Hüte) oder Barkery & Bath sowie Cafés laden hier zum Verweilen ein. Auch Nicht-Vegetarier essen im Lost Coast Café sehr lecker. Haben wir probiert und waren begeistert: Bunter Salat, Chilli, Burrito, Sandwich und Pizza haben sehr gemundet. Danach stöbern wir noch im Golden Gait Mercantile, wo es ebenfalls noch schöne Dinge und Souvenirs zu kaufen gibt.
Auf der Weiterfahrt fahren wir durch Humboldt County, benannt nach Alexander von Humboldt. In der Humboldt Bay gibt es jede Menge State Parks, die nach ihm benannt wurden, zum Beispiel der Humboldt Lagoons State Park. Hier halten wir und wandern auf dem Strandabschnitt zwischen Frischwasserlagunen und Pazifik an der Stone Lagoon entlang, der mittleren von drei Lagunen (die anderen beiden heißen Big Lagoon und Fresh Water Lagoon).
Dann folgt der Höhepunkt des Tages, der Redwood Nationalpark. Auf den verschiedenen Trails begeistern die Coastal Redwood Trees (Küstenmammutbaum). Zunächst informieren wir uns aber im Thomas H. Kuchel Visitor Center. Dort empfehlen sie uns den Lady Bird Johnson Trail, benannt nach der Frau des früheren US-Präsidenten Lyndon B. Johnson, die sich sehr für die Umwelt eingesetzt hat. Der 2 km lange Trail ist ohne großen Aufwand zu bewältigen. Hier laufen wir etwa eine Stunde durch imposanten Mammutbaumwald, der durch viel grünen Farn auch am Boden sehr dicht bewachsen ist. Manche Baumstämme sind innen ausgehöhlt, so dass man in sie hinein gehen oder sogar durchlaufen kann. Ein Auto würde dort gut Platz finden. Wir fahren danach über den sehenswerten Newton B. Drury Scenic Parkway und stoppen u.a. noch am 87 m hohen Big Tree, der zu einem Familienfoto einlädt.
Auf der Fahrt über den Hwy 101 nach Crescent City fahren wir noch an wunderschöner Pazifikküste entlang (zB am deMartin Beach mit Blick auf den False Klamath Rock) und genießen den Sonnenuntergang. Nach einem Abendessen im Restaurant Wing Wah kehren wir in unser Hotel Americas Best Value ein.
Unser Hotel in Crescent City
America's Best Value Inn: Leider sehr heruntergekommen, der Hotelname ein Witz, Lage an einer stark befahrenen Straße in einer unschönen Gegend. Frühstück kontinental mit gekochtem Ei, keine Waffeln oder was anderes Warmes, sehr spartanisch, kein angenehmes Publikum.
Tag 9
Wetter: Nebel am Vormittag bei 13 Grad, in Shady Cove 38 Grad
Strecke: Crescent City - Shady Cove (120 mi)
Heute besuchen wir in Crescent City zunächst das wieder in Betrieb genommene Battery Point Lighthouse von 1856. Dieser Leuchtturm steht auf einer Insel und ist bei Ebbe zu Fuß erreichbar. Nach der geführten Besichtigung, die durch die möblierten privaten Räume der früheren Leuchtturmwärter sowie auf den Turm führt, müssen wir flugs wieder zurück, um nicht vom Hochwasser eingeschlossen zu werden. Leider schaffen wir es nicht ganz. Die Flut kommt heute besonders schnell, so dass wir einige Meter durch das schon fast kniehohe Wasser waten müssen. Das geht nicht ganz ohne leichte Blessuren für den Familienfrieden von statten.
Der Spaziergang auf dem nahe gelegenen 1 km langen Damm, dem Lighthouse Way, führt an zahlreichen Squirrels und Möwen vorbei auf das Wasser hinaus.
Dann geht es in den wunderschönen Jedediah Smith Redwoods State Park. Am Hwy 199 liegt ein Visitor Center, wo wir kurz halten und uns informieren. Von dort geht es weiter über die 199 bis zur schönen Howland Hill Road, die wir bis zum Stout Grove befahren. Die Straße wird hier zur Schotterpiste, was das Fahren wegen der Schlaglöcher etwas erschwert. Dort angekommen sehen wir auf einem ca. 1 km langen Wanderweg des Stout Grove noch einmal eindrucksvolle Redwood Trees, die zwar nicht zu den höchsten im Redwood Nationalpark zählen, aber zum Schönsten, was der Park zu bieten hat. Auch der schöne klare Smith River ist von dort gut erreichbar.
Auf dem sehenswerten Highway 199 geht es weiter nach Shady Cove nahe dem Crater Lake, wo es heute 38 Grad heiß war, wie man uns an der Tankstelle berichtet. Dort haben wir ein Zimmer mit Blick auf den Rogue River. Sehr schön!
Gegenüber essen wir noch im mexikanischen Restaurant Miguel's Guadalajara zu Abend.
Unser Hotel in Shady Cove
Edge Water Inn: Schönes gepflegtes Motel mit Zimmer direkt am Rogue River, Frühstück kontinental, Wifi schlecht
Tag 10
Wetter: Sonnig, max. 34 Grad
Strecke: Shady Cove - Roseburg über Crater Lake National Park (195 mi)
Von Shady Cove geht es nun Richtung Crater Lake Nationalpark, dabei zunächst dem Rogue River folgend. Unterwegs passieren wir den sehenswerten Wasserfall Prospect Falls an der Avenue of the Boulders. Dem Rogue River folgen wir weiter und treffen auf die Natural Bridge, ein durch Lavagestein teils unterirdisch verlaufender Teil des Rogue River. Über eine Brücke führt ein Wanderpfad an der Natural Bridge entlang und ermöglicht an diversen Aussichtspunkten spektakuläre Blicke auf den Fluss. Absolut sehenswert!
Nach einem Picknick am Campingplatz Union Creek Amphitheatre erreichen wir über den Westeingang durch wunderbare Gebirgslandschaft den Crater Lake. Im Steel Visitor Center kurz vor Erreichen des Sees gibt es reichlich Infomaterial sowie einen ca. 20 minütigen Film über die Entstehung des Crater Lake (Dieser entstand durch den Zusammenbruch des Gipfels des Vulkanbergs Mount Mazama) sowie der darin befindlichen Insel Wizard Island (ist aus einer erneuten Eruption im Krater hervor gegangen). Dann der WOW!-Moment: Der Discovery Point ist der erste Aussichtspunkt, den wir erreichen. Der Moment, in dem man den See komplett in Augenschein nimmt, ist unvergesslich. Tiefblau und ganz glatt liegt er in dem Krater und das bei fantastischem Wetter.Nachdem wir uns satt gesehen haben, geht es nach einer kleinen Schneeballschlacht im noch herum liegenden Schnee in das nahe gelegene Rim Village. Hier gibt es ein Café, einen Souvenirshop, ein Hotel und die Aussichtsplattform Sinnott Memorial.
Der East Rim ist noch geschlossen, da in diesem Jahr besonders viel Schnee gefallen ist. Damit bleibt uns nur die Fahrt entlang des Westufers. Dort ist von mehreren Aussichtspunkten besonders der sehr schöne Aussichtspunkt Watchman Overlook hervor zu heben. Mit der Sonne im Rücken hat man einen fantastischen Blick auf Wizard Island, das einem hier zu Füßen liegt.
Den East Rim Drive fahren wir ein Stück entlang, soweit die Straße bereits freigegeben ist. An einem weiteren Aussichtspunkt am nördlichen Ufer kehren wir um und verlassen dann den Park durch den Umpqua National Forest Richtung Roseburg. Unterwegs halten wir noch bei den Watson Falls, mit 83 m einer der höchsten Wasserfälle Oregons. Dabei müssen wir leider ein paar Mückenstiche in Kauf nehmen. Im Super 8 zu Roseburg nächtigen wir, nachdem wir uns bei Dairy Queen mit Fisch-Burgern (vermutlich Heilbutt oder Kabeljau) gestärkt haben.
Unser Hotel in Roseburg
Super 8 Roseburg: Motel ok, Frühstück kontinental mit Müsli, Obst, Tee, Kaffee O-Saft, Waffeln