Das wilde Oregon
Tag 11
Wetter: Sonnig bis 18 Grad
Strecke: Roseburg - Waldport (129 mi)
Heute geht es an die Küste Oregons. Von Roseburg über die Straßen 138 und 38, die eng am Fluss Umpqua entlang führen, kommend erreichen wir in Reedsport die Pazifikküste, nachdem wir mehrere fotogene Stopps am Umpqua River eingelegt haben. Besonderes Highlight ist die Dean Creek Elk Viewing Area am Highway 38 kurz vor Reedsport. Hier sehen wir eine Herde Elche auf der Wiese grasen. Etwas südlicher in Winchester Bay essen wir im Hafen frischen Fisch bei Griff's on the Bay. Dort genießen wir Krabbencocktail, Fischsuppe "Cioppino", Jakobsmuscheln mit Ofenkartoffel und überbackenes Brot. Wir werden von der Besitzerin in deutscher Sprache begrüßt. Sie hat als Kind in München gelebt...
Danach fahren wir die Oregon Dunes an. In den meterhohen Dünen wandern wir ein wenig umher. Zunächst am Oregon Dunes Overlook, wo man schon mal einen guten Eindruck von der Landschaft bekommt. Noch spektakulärer sind sie etwas nördlicher zu sehen, einmal am Woahink Lake RV Resort sowie im Jessie M. Honeyman Memorial State Park. Nach dem Dünenspaß fahren wir den Küstenhighway 101 weiter Richtung Norden. Da die Straße nah an der weitgehend unverbauten Küste entlang führt, sind wir immer wieder "gezwungen", einen Fotostopp einzulegen.
Nördlich von Florence besuchen wir noch das Sea Lions Cave, wo wir Seelöwen (Stellersche Seelöwe, der größte Vertreter der Ohrenrobben) beobachten können, die teils unterirdisch in einer Felshöhle leben. 14 Dollar pro Person ist dafür eigentlich etwas teuer, aber der fantastische Blick auf die Küste und auf das Heceta Head Lighthouse rechtfertigt den Preis am Ende. Kormorane und Möwen gibt es noch gratis dazu.
In der warmen Abendsonne fahren wir die herrliche Straße bis zu unserem Ziel Waldport ab. Zuvor halten wir noch kurz am Heceta Head Lighthouse State Scenic Viewpoint und bestaunen die Cape Creek Bridge. In Waldport angekommen greifen wir noch kurz vor Torschluss Cappuccino und Kuchen im schönen Hilltop Café ab und genießen den Sonnenuntergang. Abends unterhalten wir uns noch mit einem Zimmernachbarn, einem Monteur, der uns für den nächsten Tag den Tipp gibt, im South Beach Fish Market in Newport zu essen. Das werden wir tun...
Bedauerlich: Wegen des frühen Check In mussten wir auf den Besuch des Heceta Lighthouse sowie die Sehenswürdigkeiten Thors Well und Cape Perpetua verzichten.
Unser Hotel in Waldport
The Waldport Inn: Motel ok, Straßenlärm, Frühstück mau: nur Obst, Muffins, Tee und Kaffee sowie Instant Produkte
Tag 12
Wetter: Sonnig, 18 Grad
Strecke: Waldport - Astoria (149 mi)
In Waldport selbst gibt es nicht all zu viel zu sehen. Die Alsea River Mündung mit der sehenswerten Alsea Bay Bridge stellt allerdings eine Ausnahme dar. Hier stoppen wir kurz und fahren dann von Waldport aus zunächst Seal Rock an, ein tolles Naturparadies direkt am Hwy 101. Seelöwen, Kormorane und Seemöwen können hier an wildem felsigen Strand beobachtet werden. Etwas weiter nördlich besuchen wir den Ona State Park an der Mündung des Beaver Creek. Hier halten wir uns nur kurz auf.
In Newport kann man nach Herzenslust Seafood genießen: Wir folgen dem Tipp unserer Bekanntschaft aus dem Hotel und lassen uns Fish and Chips und Krabbencocktail im South Beach Fish Market schmecken. Der Bay Boulevard direkt am Fischerhafen wartet mit weiteren guten Cafés und Restaurants auf, zB das Mo's, das ebenfalls für guten Fisch bekannt ist. Auch shoppen kann man hier ohne Probleme mehrere Stunden lang. Der Blick auf den Hafen und die imposante Yaquina Bay Bridge zieht einen zusätzlich in den Bann. Diese schauen wir uns noch etwas aus der Nähe an. Am Yakuina Bay Lighthouse hat man einen tollen Blick auf die Brücke und das Meer.
Ganz in der Nähe befindet sich Yakuina Head Lighthouse und Cobble Beach. Dazu ein Besucherzentrum, das den Leuchtturmbau seit den 1850er Jahren an Oregons Küste erläutert. Am Cobble Beach, zu dem eine Holztreppe hinunter führt, liegen von den Gezeiten wohlgeformte schwarze Kieselsteine verschiedener Größe aus Lavagestein. Verschiedenste Vogelarten und Seelöwen können hier beobachtet werden. Die 7 Dollar Fee sind allemal gerechtfertigt.
Das nächste Ziel ist Cannon Beach. Dort holen wir uns noch aus Tom's Fish And Chips lecker Cheeseburger mit Cole Slaw und genießen im Haystack Rock Marine Garden direkt am Strand den Sonnenuntergang. Besonders imposant ist hier der Haystack Rock, ein 72 m hoher Monolith unmittelbar vor dem Strand. Zielort am Abend ist Astoria an der 6 km langen Astoria Bridge, die den Grenzübergang nach Washington State bildet. Für alle, die an Oregons Küste kommen, unser Tipp: Mehrere Tage einplanen. Unsere 2 Tage sind eigentlich zu wenig, wir haben einige interessante Orte liegen lassen müssen.
Unser Hotel in Astoria
Atomic Motel: Nicht besonders, Bad heruntergekommen, Lage direkt an stark befahrener Straße, Frühstück sehr überschaubar, Personal nicht besonders aufmerksam
Tag 13
Wetter: zunächst bedeckt, ab Mittag sonnig, max. 19 Grad
Strecke: Astoria - Portland über Long Beach (145 mi)
In Astoria selbst halten wir uns nur kurz auf und zwar an der Astoria Bridge, welche in den 60er Jahren erbaut wurde. Von Astoria aus blickt man direkt auf die am Ufer hoch ansteigende Fachwerkbrücke, weil dort die Fahrrinne verläuft, während der weitaus längste Brückenteil aus einer sehr niedrigen Betonbrücke besteht. Von Astoria aus besuchen wir anschließend Long Beach auf der anderen Seite des Columbia River und fahren dazu über die beeindruckende Brücke. In Long Beach wandern wir auf einem Boardwalk durch ein Naturschutzgebiet am Strand. Auf Schautafeln wird Geschichtliches erläutert sowie, welche Meeresfrüchte hier gefangen werden und welche Tiere und Pflanzen in dem Naturschutzgebiet leben. Danach locken Cafés, Restaurants und Geschäfte in der Pacific Avenue. Dort essen wir zu Mittag (Norvegian Pizza aus der Long Beach Tavern und Asiatisch im Malai Thai) und kaufen dann in der uns vom letzten Besuch noch bekannten sehr guten Cottage Bakery Gebäck (u.a. Kokosmakronen, hier Haystacks genannt) ein. Dann wird es Zeit für die Rückkehr nach Oregon. Erneut passieren wir die Astoria Bridge, die wir nun auch endlich mal bei Sonnenschein sehen.
Zurück in Oregon besuchen wir südwestlich von Astoria das am Strand gelegene Wrack von Peter Iredale im Fort Stevens State Park. Es ist nur eines von zahllosen gesunkenen Schiffen in der Gegend. Die Mündung des Columbia River in den Pazifik gilt als eine der gefährlichsten der Welt.
Seaside ist unser nächstes Ziel. Ein Badeort, der sehr beliebt ist, aber nicht wirklich Spektakuläres zu bieten hat außer der schönen Promenade am Strand. In der Broadway Street gibt es zahlreiche Cafés, Restaurants und Shops. Hier essen wir ein Eis in der Broadway Street. Diese endet am Strand an einem Kreisel mit einem Lewis and Clark Monument. Diese beiden Herren führten die Lewis and Clark Expedition von 1804 bis 1806 in diese Region der USA, die bis dahin noch unerschlossen war.
Im Ecola State Park nördlich von Cannon Beach besuchen wir einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Haystack Rock, den wir gestern schon bewundert haben. Diesen schauen wir uns anschließend in Cannon Beach nochmals aus der Nähe an, während die Sonne hinter dem Horizont versinkt. Dann geht es zu unserem heutigen Übernachtungsort Portland.
Oxford Suites: gutes Hotel, aber nicht ganz so toll wie der Name erwarten lässt, ruhig, sauber, gutes Frühstück mit Blaubeeren und warmem Buffet
Tag 14
Wetter: zunächst bewölkt, ab Mittag sonnig, max. 24 Grad
Heute fahren wir zunächst in die City von Portland/Oregon. Da wir die Stadt schon kennen, beschränken wir uns auf die Einkaufsstraßen rund um den Pioneer Square wie Yamhill und Morrison Street. Hier haben Apple und Microsoft große Stores. Wir entdecken einige interessante Geschäfte wie zB The Real Mother Goose, wo handgefertigte Möbel und Alltagsgegenstände aus Holz angeboten werden, oder Boys Fort, wo es zB regionale handwerkliche Produkte mit Vintage-Effekt zu kaufen gibt. Architektonisch interessant ist das Einkaufszentrum Pioneer Place, das ein lichtdurchflutetes Atrium besitzt. Zu Mittag essen wir im guten Bangkok Palace in der Nähe.
Gegen Nachmittag (natürlich viel zu spät ) fahren wir Richtung Columbia River Gorge. Dort fahren wir auf den Historic Columbia River Hwy. Das Einfallstor bildet das Städtchen Troutdale, das mit schönen historischen Häuserzeilen aufwarten kann. Der Historic Columbia River Hwy führt an mehreren Aussichtspunkten und Wasserfällen vorbei. Wir stoppen u.a. am Portland's Women's Forum Viewpoint, am historischen Rasthaus Vista House, bei den Wahkeena Falls und an den Multnomah Falls, den höchsten Wasserfällen Oregons, die mit 189 m gleichzeitig die zweithöchsten der USA sind. Der Wasserfall ist zweistufig (21 m und 165 m). Ein Wanderweg führt zur Bogenbrücke Benson Bridge hoch über dem unteren Wasserfall.
Der Superlative nicht genug fahren wir anschließend weiter zum höchsten Berg Oregons, dem 3.426 m hohen Mount Hood. Da es schon spät ist, fahren wir nicht wie geplant weiter bis zur Hood River Bridge und dann über den Highway 35, sondern wieder zurück und westlich über die 26 zum Mount Hood.
Von Westen kommend sieht man immer wieder die schneebedeckte Kuppe des Berges im Spätnachmittagslicht aufblitzen. Wir fahren den 6 Meilen langen Timberline Hwy zum gleichnamigen Hotel, bekannt aus "Shining" mit Jack Nicholson, hinauf. Allerdings spielte der Film nicht in dem Hotel, sondern es wurden dort nur Außenaufnahmen gemacht. Hier ist man dem Berg sehr nahe, aber er sieht aus der Ferne ehrlich gesagt schöner aus. Wir fahren dann noch kurz vor Sonnenuntergang den südlich gelegenen Trillium Lake an, wo sich der Mount Hood schön im See spiegelt (heute war der See leider nicht ganz ruhig).
Dann geht es flugs zurück nach Portland, wo wir noch einmal übernachten, bevor es zum Mount St Helens weiter geht.
Tag 15
Wetter: Sonnig und wolkenlos, max. 30 Grad
Strecke: Portland - Morton (193 mi)
Heute wollen wir vor unserer Weiterreise zum Mount St Helens doch noch mal nach Portland reinfahren. Wir fahren als Erstes zur Pittock Mansion, ein herrschaftlicher Wohnsitz aus dem 19. Jahrhundert, das heute als Museum fungiert. Wir kommen aber hauptsächlich wegen des fantastischen Blicks auf die Stadt und den Mount Hood, der heute bei herrlichem Sonnenschein sehr schön zu sehen ist.
Danach geht es noch mal in die Innenstadt in die größte Buchhandlung der Welt zu Powell's Books. Diese Ansammlung an Büchern ist wirklich umwerfend. Anschließend gibt es zwei Blocks weiter noch Lunch in einer der populärsten Brauereikneipen Portlands, der Deschutes Brewery. Das Crabmeat Sandwich ist nur Nebensache. Die zahlreichen Biersorten spielen hier die Hauptrolle mit klangvollen Namen wie zB Pacific Wonderland Lager.
Nun aber los zum Mount St Helens, dem zuletzt 1980 mit verheerenden Folgen ausgebrochenen Vulkanberg. Dass wir uns nicht von Portland trennen konnten sowie ein Stau auf der I5 lassen nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu. Da die Ostseite aber eh gesperrt ist, macht für uns sowieso nur die Westzufahrt über die 504 Sinn. Relativ zu Beginn der ca. 50 Meilen langen Strecke sehen wir uns im Mount St Helens Visitor Center um. Hier erfahren wir, dass das ursprünglich eingeplante Mt St Helens Science and Learning Center vorübergehend geschlossen ist, also fällt das auch weg. Bleiben also die Fahrt zum Johnston Ridge Observatory und zum Coldwater Lake, ein See, der überhaupt erst durch den Vulkanausbruch entstanden ist. Am Ridge Observatory zeigen kurze Trails und Aussichtspunkte die Spuren der Verwüstung und den imposanten Krater. Der Ausbruch gilt als der verheerendste in der gesamten Geschichte der USA. 57 Tote, bis zu 24 km hoch in die Atmosphäre geschleuderte Asche, die in 11 US-Bundesstaaten reichte sowie eine bis zu 80 km weit reichende Schlammlawine waren die schreckliche Bilanz. Man sieht aber auch, wie sich die Natur inzwischen wieder erholt hat und sie sich das Gebiet allmählich zurückholt. So sieht man bereits wieder viel Grün und bunte Wildblumen wachsen.
Am Coldwater Lake führt ein Holzweg über Wasser ein Stück am Ufer entlang. Der Berg spiegelt sich hier schön im Wasser. Auf dem Rückweg lassen noch verschiedene Viewpoints einen tollen Blick auf den Berg im Abendlicht zu. Unser heutiger Übernachtungsort ist das kleine Nest Morton nahe dem Mount Rainier National Park, den wir morgen besuchen werden. Unterwegs nehmen wir uns noch Chinese Food mit, welches wir im Hotel verzehren.
Unser Hotel in Morton
Seasons Motel: Hotel ok und sauber, ruhig, kontinentales Frühstück, aber nichts Besonderes