Rundreise durch den Südosten Australiens 2011
Hurra, endlich nach Australien . Nachdem wir 2009 die Australien-Pläne wegen der Schweinegrippe begraben mussten, ergab sich dieses Jahr endlich die Gelegenheit, 5 Wochen nach Down Under zu fliegen.
Die Reiseroute sollte möglichst ohne Flüge innerhalb Australiens auskommen. Zudem wollten wir die Tropen wegen Julchen nicht bereisen und ihm auch nicht die lange Fahrt zum Ayers Rock antun. So ergab sich eine Reiseroute, die von Adelaide über Kangaroo Island, Great Ocean Road, Melbourne, Sydney bis nach Rockhampton an der tropischen Grenze führte. Von Brisbane flog uns Cathay Pacific wieder zurück nach Hause. Ja, die Wahl der Fluglinie fiel nach langem Hin und Her schließlich auf Cathay Pacific. Sie war unter den Top Airlines am günstigsten und ist neben Qantas, die in den vergangenen Jahren jedoch einige schwere Zwischenfälle hatte, eine der sichersten der Welt. Wir wurden nicht enttäuscht. Guter Service, freundliches Personal und völlig unproblematische Flüge. Lediglich die Sitze sind etwas unbequem zum Schlafen. Aber die sind in der Holzklasse ja eigentlich bei jeder Fluglinie nicht sehr komfortabel. Cathay Pacific ist eine Airline aus Hong Kong und somit hatten wir dort auf dem Hinflug einen 17stündigen Aufenthalt, den wir für eine kostenlose Stadtrundfahrt nutzten .
In Australien angekommen mussten wir uns zunächst an einige Dinge gewöhnen . Dort stand nicht der Sommer kurz bevor, sondern der Winter. Entsprechend kühl war's und die Sonne war um 17 Uhr verschwunden, wobei man dadurch entschädigt wurde, dass keine Menschenmassen das Urlaubsvergnügen beeinträchtigt haben und Insektenplagen sowie unerträgliche Hitze kein Thema waren.
Die Sonne wandert nicht im Uhrzeigersinn, sondern anders herum, d.h. sie steht mittags im Norden. Linksverkehr kannten wir schon von England 2009. Überhaupt der Verkehr. Verwirrend sind die Mautstrassen ("toll roads") in den Großstädten. In der Regel muss man sich vorher einen Pass per Internet besorgt haben oder die vielen verschiedenen Betreiber der Mautstrassen kontaktieren und nachträglich blechen. D.h. man muss sich auf den mautpflichtigen Straßen Telefonnummer oder Internetadresse der Betreiber notieren, um nicht mit einer Strafgebühr belastet zu werden. Das hat uns einiges an kostbarer Urlaubszeit gekostet.
Die Autobahnen sind nur in den Ballungsgebieten vergleichbar mit Autobahnen, wie wir sie kennen. Dort heißen sie Motorways oder Freeways. Meistens hat man es mit einem Highway als Fernverbindung zu tun, welche teilweise in sehr schlechtem Zustand sind (z.B. Oxley und New England Highway). So ist z.B. der Bruce Highway teils eine bessere Landstrasse, stellt aber die Hauptverbindung von Brisbane nach Norden dar. Der Hook-Turn ist auch eine Besonderheit, die man so nicht kennt (z.B. in Melbourne). Dabei muss man beim Rechtsabbiegen (entspricht unserem Linksabbiegen) zunächst ganz links halten und den nachfolgenden Verkehr passieren lassen bis die Ampel wieder Rot zeigt. Erst dann darf man rechts abbiegen. Das Ganze im dichten Stadtverkehr Melbournes zu meistern, ist schon aller Ehren wert. Auffällig sind auch die allgegenwärtigen Buschfeuer- und Flutwarnungen.
Der Sternenhimmel in Australien ist ebenfalls ganz anders als in Deutschland. Die Südhalbkugel wartet mit einem fantastischen Nachthimmel auf. Das Kreuz des Südens und die Milchstrasse sind bei klarem Himmel sehr schön zu sehen.
Die Australier selbst sind sehr gastfreundlich, fast überall kommt man mit Locals ins Gespräch (deren Standardfrage: "Where are you from?", zu deutsch "Von wo kommt ihr her?"). Schön ist auch das Multikulti in den Cities Melbourne, vor allem aber in Sydney und Brisbane, was sich auch in der gastronomischen Vielfalt wider spiegelt.
Die Zimmer waren überwiegend in Ordnung, allerdings oft kalt und nur mit einem Klimagerät an der Wand beheizbar, das dann unangenehme Luftströme und Lärm verursachte.
Ein paar Sachen gingen uns natürlich auch auf den Keks . Hohe Preise in den Restaurants (dafür wird kein Trinkgeld zwingend erwartet). Für Internetzugang ist in den Hotels fast überall extra zu zahlen (bis zu 11 Dollar/Stunde). Parken ist insbesondere in Sydney astronomisch teuer (z.B. 45 Dollar pro Tag im Marriot am Hyde Park); überall auf den Straßen drohen sie mit Speed Cameras, verstärkten Kontrollen, Strafen und Führerscheinentzug. Positiv dabei: Kaum jemand fährt schneller als die erlaubten 110 auf den Autobahnen, Lichthupen und Drängler kennt man dort nicht.
Fahrradfreundlich ist außer Brisbane kein Ort gewesen, Zebrastreifen sind nicht so häufig wie in Deutschland.
Bei Zahlung mit Kreditkarte muss man stets die Frage nach der Art der Zahlung beantworten: Credit (PIN or sign), Savings oder Cheque? Auf Dauer auch ein wenig lästig.
Die Nationalparks sind insgesamt nicht so familienfreundlich wie in USA/Kanada: wenig Vista Points/Lookouts, die Sehenswürdigkeiten müssen in der Regel mit längeren Wanderungen "erarbeitet" werden, zuvor wird das Fahrzeug häufig noch auf unbefestigten Pisten malträtiert.
Aber dennoch überwiegt natürlich das Positive bei weitem. Zumal eine ältere Dame in Adelaide uns mit auf den Weg gab: "Whatever you do enjoy!" ("Was immer ihr macht, genießt es!").
Die Reiseroute
Von Frankfurt fliegen wir am 25.05.2011 los und landen nach Zwischenstopp in Hong Kong am 27.05.2011 in Adelaide. Von Adelaide fahren wir zunächst südlich auf die Insel Kangaroo Island. Von dort geht es weiter in südöstliche Richtung über Grampians National Park und Great Ocean Road nach Melbourne. Von Melbourne erreichen wir über den Lake Hume Sydney. Von Sydney aus geht es weiter in nördliche Richtung über Gold Coast und Sunshine Coast bis nach Rockhampton. Nach dem Besuch der Great Keppel Island kehren wir um in den Süden und kommen schließlich über Fraser Island in Brisbane an. Von dort fliegen wir wieder über Hong Kong nach Frankfurt zurück, wo wir am 29.06.2011 ankommen.
Anreise über Hong Kong nach Adelaide
Tag 1
Wetter: Feucht-heiß, max. 29 Grad
Wir kommen morgens um 06:50 Ortszeit in Hong Kong an, nachdem wir am Vortag um 13:55 Uhr in Frankfurt mit einer Boeing 747-400 gestartet waren (10,5 Stunden Flug + 6,5 Stunden Zeitverschiebung). Etwas übermüdet treten wir eine Stadtrundfahrt an, die Cathay Pacific Transitreisenden kostenlos anbietet. Die hohe Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen bis 29 Grad machen uns ein wenig zu schaffen, aber zum Glück ist der Bus klimatisiert. Wir besuchen die Lantau Link Aussichtsplattform mit Blick auf die Tsing Ma Bridge, die längste Auto- und Eisenbahn-Hängebrücke der Welt. Die Ting Kau Bridge gleich in der Nähe ist mit über einem Kilometer Länge ebenfalls ein architektonischer Leckerbissen. Dann geht es mit dem Bus weiter nach Kowloon City. Dort flanieren wir entlang der Tsim Sha Tsui Hafenpromenade mit faszinierender Aussicht auf die weltberühmte Skyline Hong Kongs. Auf der „Avenue of Stars“ (eine Kopie des Walk Of Fame) können wir lokale, berühmten Persönlichkeiten wie Bruce Lee oder Jackie Chan bewundern. Mit der legendären „Star Ferry“ fahren wir über den Victoria Hafen nach Hong Kong Island und dann mit dem Bus weiter zur Hollywood Road in den Man Mo Tempel, einer der ältesten Tempel Hong Kongs. Die Tour endet an der IFC Mall am Hauptbahnhof. Dort essen wir noch japanisch(!), bevor es mit dem Airport Express zurück zum Flughafen geht. Um 23:35 startet dann unser Airbus 330-300 nach Adelaide.
Tag 2
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 17 Grad
Morgens um 09:45 landen wir nach knapp 8,5 Stunden in Adelaide. In einem Café am Airport genehmigen wir uns erst einmal einen Cappuccino, um die Müdigkeit zu bekämpfen. Dann fahren wir mit einem Taxi ins Hotel Grand Chifley. Unterwegs fallen uns die herbstlichen Farben an den Bäumen auf . Wir kommen ja gerade aus dem Frühling. Den Rest des Tages verbringen wir damit, gegen die Müdigkeit anzukämpfen und uns ja nicht zum Schlafen hinzulegen. Mit der Tram fahren wir am Nachmittag zur verkehrsfreien Haupteinkaufsstraße Adelaides Rundle Mall, um im Myer Centre etwas zu essen. Julchen ist dabei eingeschlafen, wir fast auch, mit dem Taxi fahren wir zurück ins Hotel und gehen früh schlafen.
Tag 3
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 17 Grad
Den Jet Lag schon fast überwunden, sehen wir uns heute Adelaide, die fünftgrößte Stadt Australiens (1,1 Mio. Einw.) und Hauptstadt des Bundesstaates South Australia, an. Wir fahren mit der Tram in den rechteckig angelegten Stadtkern, der vollständig von Parks umgeben ist, und gehen zunächst im Adelaide Central Market frühstücken: (Extrem teure) Bananen, Müsli-Joghurt, Croissant und Lachsbrötchen. Ich nehme vom Fischhändler noch ein Stück neuseeländischen Räucheraal mit. Dann flanieren wir über den Victoria Square und über die King William Street zur Rundle Mall. In der Fußgängerzone findet an diesem Tag eine Aufführung für Kinder statt. Mehrere Äffchen tanzen und singen zur Musik, was vor allem Eva und Julchen sehr gut gefällt. Sehr schön ist die 1885 gegründete Adelaide Arcade, eine überdachte Einkaufspassage in einem historischen Ambiente. Nach dem Essen im Nandos Flamed Grill schauen wir uns das Festival Centre am River Torrens an. Hier findet einmal jährlich das größte Kulturfestival der Region Asien/Pazifik statt, weswegen Adelaide auch Festival City genannt wird. Vorbei am Footballstadion Adelaide Oval stoßen wir auf North Adelaide, dem zweiten etwas kleineren Stadtkern Adelaides. Dort bestaunen wir die St. Peter's Cathedral, die der anglikanischen Kirche gehört und dessen Bau vom ersten Bischof Adelaides initiiert wurde. Wegen der frühen Dunkelheit endet hier unser erster "richtiger" Urlaubstag in Australien.
Tag 4
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 17 Grad
Heute begeben wir uns ins Umland von Adelaide, zunächst nach Port Adelaide. Dort besuchen wir den Fishwharf Market. Der Reiseführer hat allerdings zuviel versprochen. Es handelt sich dabei um einen großen Trödelmarkt, auf dem Privatleute alles Denkbare an den Mann zu bringen versuchen. Nicht mal die avisierten Fischbuden waren anzutreffen . Wir fahren weiter ins Barossa Valley, dem wohl bekanntesten Weinanbaugebiet Australiens. Im Jahre 1847 pflanzte einer der zahlreichen deutschen Einwanderer, Johann Grampp aus Aichig bei Kulmbach, die ersten Reben am Jacob's Creek und begründete damit eine der erfolgreichsten Kellereien Australiens. Diese ist dann auch unser Ziel im Valley. Wir essen dort Seafood Pizza und Fisch und probieren ein paar Weine. Zwei Flaschen Three Vines (Rosé) und eine Flasche Steingartenriesling (für stolze 35 Dollar die Flasche) gehen dann auch mit. Wir fahren weiter durch die in herbstliches Rot gefärbten Weinberge bis Nuriootpa, wo das Tal seine nördliche Grenze hat und kehren dann zurück nach Adelaide.
Tag 5
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 17 Grad
Heute verlassen wir Adelaide und verabschieden uns auf einer kleinen Stadtrundfahrt mit dem eigenen Auto. Wir sehen uns noch einmal das Festival Centre bei Tageslicht an, fahren durch den schönen Botanischen Garten und schließlich die North Terrace entlang, wo sich bedeutende Gebäude der Universität, einiger Museen und des Parlaments befinden.
Dann geht es weiter in den Cleland Conservation Park. Dieser sehr schöne Park in den Bergen der Adelaide Hills bietet vielen Tieren wie Koalabären, Wallabies, Kängurus, Pelikanen, Wombats, Emus, Wellensittichen und Possums einen natürlichen Lebensraum. Auf weitem Gelände mit ursprünglicher Buschlandschaft kann man die Tiere aus nächster Nähe sehen und teilweise anfassen. Die Attraktion sind natürlich die Koalabären wie z.B. Vincent und Smokey, die zu bestimmten Uhrzeiten aus ihrem 20stündigen Schlaf geholt werden, um Eukalyptusblätter zu fressen, von denen sie sich ausschließlich ernähren, und sich mit Touristen fotografieren zu lassen.
Über das von dem deutschen Einwanderer Kapitän Dirk Meinertz 1839 gegründete und entsprechend deutsch geprägte Dorf Hahndorf fahren wir nach Jervay Bay zur Fähre nach Kangaroo Island. Dort angekommen nehmen wir an einer abendlichen geführten Pinguinbesichtigung im Penneshaw Penguin Centre teil. Die Zwergpinguine leben in Felsspalten direkt am Wasser, brüten dort und ziehen ihre Jungen auf. Abends kommen die Pinguine zurück aus dem Wasser, um ihre Jungen zu füttern. Dieses Schauspiel kann man sich ansehen, indem die Tiere mit Rotlicht angestrahlt werden. Durch die einsame Dunkelheit fahren wir dann in die Hauptstadt der Insel nach Kingscote in unser Hotel Kangaroo Island Seaside Inn. Das Fahren in der Dunkelheit ist in Australien nicht ungefährlich. Unterwegs müssen wir immer wieder querenden Tieren auf der Straße ausweichen, kommen aber dennoch unversehrt im Hotel an .
Naturparadies Kangaroo Island
Tag 6
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 17 Grad
Nach dem Frühstück in Kingscote Zentrum besuchen wir das Reeves Point Historic Site. An diesem Ort sollen sich anno 1836 die ersten Europäer in South Australia niedergelassen haben.
Auf der Weiterfahrt in den Westen der Insel führt uns eine Abzweigung über 6km Sandpiste zur Emu Ridge Eucalyptus Destillery. Dort betreibt die Familie Turner eine Eukalyptusöl-Destillerie. Alles, was man aus Eukalyptusöl so machen kann, gibt es dort zu kaufen. Ferner Honig von der nach Australien eingeführten Ligurischen Biene, Rookery Wein, Souvenirs wie z.B. Tierfiguren und Ansichtskarten. Einen Film über den Werdegang der Destillerie, bei dem man in einer alten Pferdekutsche sitzt, eine alte Poststation und einen Emu gibt es zudem zu sehen. Mit Wein, Honig und Souvenirs im Gepäck verlassen wir die Destillerie.
Im Seal Bay Conservation Park lassen wir uns auf einer geführten Tour die dort betreuten Seelöwen zeigen, welche sich zahlreich am Strand und in den Dünen tummeln. Da an der ca. 45 Minuten langen Tour nur wir und ein älteres australisches Ehepaar teilnehmen, ist die Tour sehr entspannt. Wir werden durch die Dünen hinunter an den Strand geführt. Während wir am Strand die Seelöwen beobachten, klärt uns die Rangerin über das Seelöwendasein auf. Man darf sich den Seelöwen nur bis auf einige Meter nähern. Wenn man Glück hat, kommt eines der Tiere auf die Besucher zu. So haben wir das Glück, dass ein Seelöwenbaby direkt auf uns zu marschiert und wir es aus nächster Nähe fotografieren können.
Im Vivonne Bay Café gibt es Whiting Fish Burger und Veggie Burger für uns. Abends kommen wir im Kangaroo Island Wilderness Retreat an und buchen uns dort von einem Eco Lodge Room auf ein Zimmer mit Terrasse im Innenhof der Anlage um. Dort sammeln sich abends mehrere Wallabies und ein Känguru und sorgen für richtiges Wildnis-Feeling. Mit der Taschenlampe gehen Julchen und ich am Abend quasi vor der Haustür auf Tierbeobachtung.
Tag 7
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 20 Grad
Nach dem Frühstück füttern wir zusammen mit einem italienischem Honeymoon-Paar die Wallabies im Innenhof. Dann fahren wir zum Visitor Center des Flinders Chase National Park, um einen Tagespass zu kaufen. Direkt am Visitor Center laufen wir einen Lehrpfad ab, auf dem man auch Koalas zu sehen bekommen soll. Heute aber leider nicht . Wir fahren zum Cape Couedic mit dem gleichnamigen Leuchtturm und dem Felsbogen Admirals Arch, den man über einen Boardwalk erreicht. Am Ende des Boardwalk kann man durch den Bogen hindurch auf die Steilküste sehen. Um den Bogen herum tummeln sich jede Menge neuseeländische Pelzrobben. Der nächste Halt sind die Remarkable Rocks. Dort unterhalten wir uns kurz mit einem Paar mit Baby aus Sydney, die ein paar Tage Ferien auf der Insel verbringen. Die Remarkable Rocks sind das Wahrzeichen von Kangaroo Island. Die bizarren Skulpturen bestehen aus riesigen rostroten Granitfelsen und sind von Wind und Wetter geschaffene Naturschätze. Auf der Rückfahrt sehen wir am Straßenrand einen Echidna (Ameisenigel) , welche sich am Tage nur selten zeigen. Anschließend besuchen wir noch den Koala Walk im Hanson Bay Wildlife Sanctuary. Dort sehen wir jede Menge schlafende Koalas hoch oben in den Baumwipfeln der Eukalyptusbäume sowie grasende Kängurus. Den Abend verbringen wir früh schlafen gehend in unserem Wilderness Retreat. Ich unterhalte mich noch ausgiebig mit einem gerade angekommenen Römer, der mit seiner Frau seine Flitterwochen in Australien verbringt und fertige noch Fotos vom Sternenhimmel an. Man sieht in dieser sehr klaren Nacht sehr schön das Kreuz des Südens inmitten des hellen Bandes der Milchstraße.
Tag 8
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 20 Grad
Wir frühstücken heute auf der Terrasse des Flinders Chase Visitor Centers umgeben von Eukalyptuswald. Dann verlassen wir den Westen der Insel und fahren zurück nach Penneshaw. Unterwegs fahren wir noch die schöne Küste der Vivonne Bay und die Dünen von Little Sahara an. Nach einigen letzten Einkäufen in Kingscote (ein Wildlifeführer und Tierfiguren wechseln den Besitzer) bringt uns die schaukelnde Fähre um 14:30 zurück nach Cape Jervis.
Danach durchfahren wir die schöne Halbinsel Fleurie Peninsula und erreichen vier Stunden später nach einer Rast in Murray Bridge in südöstliche Richtung fahrend den Ort Naracoorte, wo wir das sehr großzügige B&B Carolynne's Cottages beziehen.
Victorias Perlen - Grampians National Park und Great Ocean Road
Tag 9
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 18 Grad
Nach schöner Übernachtung im tollen Cottage von Carolynne (großes Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer) geht es weitere 3 Autostunden durch weitgehend monotones Farmland nach Halls Gap im Grampians National Park. Unterwegs wird man nur selten animiert zu halten.
Dort angekommen essen wir zunächst Fischplatte und Pizza im Ortszentrum, um anschließend den Fyans Loop abzuwandern. Dieser führt zunächst am Visitor Center und am Brambuk Aboriginal Culture Center vorbei, wo die Historie und Kultur der vormals in den Grampians lebenden Ureinwohner dokumentiert wird. Unterwegs sehen wir dann jede Menge Kängurus auf einer großen Wiese grasen. Dann geht es weiter durch dichten Wald. Die Dämmerung setzt schon ein und es wird etwas gespenstisch, da wir als Einzige noch unterwegs sind. Abends im Darcy's in unserem Hotel Comfort Inn Country Plaza beschließen wir den Tag mit leckeren Fettucine mit Scampi, begleitet von einem australischen Chardonnay.
Tag 10
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 12 Grad
Wir fahren nach dem Frühstück im Lifestyle Café (French Toast und Rührei mit Schafskäse) den Park Loop bis zum Boroka Lookout ab. Zunächst geht es unspektakulär über eine unbefestigte Piste, die Halls Gap Road, durch dichten Eukalyptuswald. Dann führt uns die Roses Gap Road in das Wartook Valley. Dort sieht man zahlreiche Kängurus grasen. Über die Mount Victory Road gelangen wir dann zu der größten Attraktion des Parks, den McKenzie Falls. Leider kann man nicht zu den Wasserfällen hinab, da der Zugang wegen der Flutkatastrophe vom Januar noch gesperrt ist. Ganz in der Nähe befindet sich ein weiterer sehenswerter Wasserfall, die Broken Falls. Nach den Wasserfällen kommen wir an den Reed Lookout. Von hier hat man einen weiten Blick auf die waldreiche Victoria Range. The Balconies haben wir aus Zeitgründen ausgelassen und sind gleich weiter zum Boroka Lookout. Dieser zählt zu den schönsten Aussichtspunkten im Park. Von dort hat man einen Blick auf Halls Gap und den Lake Bellfield, der besonders durch die eingerahmten umliegende Bergen begeistert. Auch der Lake Fyans ist von hier gut zu sehen. Weitere Attraktionen wären der Zumstein Rastplatz sowie die Wonderland Range gewesen. Beide waren wegen noch nicht beseitigter Flutschäden leider gesperrt. So endet der Loop hier und wir fahren wieder zurück nach Halls Gap. In Halls Gap essen wir erneut sehr lecker zu Abend im Darcy's. Es wird Western District Beef Eye Fillet, begleitet von einem Shiraz, und Lachsfilet serviert.
Tag 11
Wetter: Sonne-Wolken-Mix bis 15 Uhr, dann orkanartiger Wind und Regen, max. 12 Grad
Wir verlassen die Grampians Richtung Great Ocean Road. Nach einigen Stunden Autofahrt durch eintöniges Farmland kommen wir in Warrnambool an die Küste, die sich bei sonnigem Wetter von der besten Seite zeigt. Wir holen uns etwas von Domino's Pizza zu essen und stellen uns direkt ans Meer um dort zu essen. Dabei bietet sich uns ein eindrucksvolles Naturschauspiel, nämlich Stormwatching bei orkanartigem Regenwetter, da das Wetter plötzlich umschlägt. Die Brandung peitscht gegen die Felsen und lässt das Wasser meterhoch auf die Straße spritzen. Wir setzen dann die Fahrt fort nach Port Campbell und gewinnen schon mal erste Eindrücke von der Great Ocean Road. Die Bay Islands und Martyrs Bay, welche zum Bay Island Coastal Park gehören, sind ein schöner Vorgeschmack auf das, was uns morgen im Port Campbell National Park erwartet. Abends in Port Campbell ist nicht mehr viel möglich, aber immerhin hat noch ein Souvenir Shop offen, in dem wir uns umsehen und eine Ansichtskarte kaufen. Danach gehen wir noch im 12 Rocks Café ein Carlton Draught Bier trinken.
Tag 12
Wetter: Regnerisch mit einigen wenigen Sonnenphasen, max. 12 Grad
Nach dem Frühstück in einer Bäckerei in Port Campbell geht es auf die Great Ocean Road. Das Wetter ist leider sehr wechselhaft, aber die wichtigsten Lookouts an der Shipwreck Coast, wie die Küste hier wegen der zahlreichen gesunkenen Schiffe genannt wird, konnten wir anfahren: The Grotto, eine Grotte mit kleinen Pools, die London Bridge, bis 1990 ein mit dem Festland verbundener Doppelfelsbogen, von denen einer einstürzte, so dass nur noch ein freistehender Bogen übrig geblieben ist, The Arch, ein weiterer Felsbogen, Loch Ard Gorge, eine Felsformation, die wegen des dort gekenterten Schiffs Loch Ard so heißt, und insbesondere die Twelve Apostles, gigantische Gesteinsnadeln, die bis zu 60m aus dem Wasser ragen. Die Bezeichnung ist irreführend, denn es sind nur 8 Felsnadeln (bis 2005 waren es noch 9). Die Gibson Steps sind nicht mehr ganz so spektakulär. Eine Treppe, die Gibson Steps, führt hinunter zum Strand, der zum Spazieren einlädt. Dann regnet es zunehmend und so fahren wir eine Weile bis zum Cape Otway, wo sich wieder die Sonne zeigt. Dort steht ein Leuchtturm, den man besteigen kann. Der Lighthouse Lookout ist nicht so wirklich spektakulär. Auf das Gelände rund um den Leuchtturm selbst kommt man nur mit Eintritt. Darauf verzichten wir und fahren weiter zum Rainforest Maits Rest, wo man einen Rundgang durch kaltgemäßigten Regenwald unternehmen kann. Unterwegs dorthin treffen wir einen Koala in freier Wildbahn an. Ein seltenes Ereignis ! In Apollo Bay bekommen wir frischen Fisch serviert und zwar mal nicht frittiert, sondern in der Pfanne gebraten (Lachs und Haifisch). Nach einem kurzen Spaziergang durch Apollo Bay fahren wir die ab dort spektakulär dicht am Wasser verlaufende und sehr kurvige Great Ocean Road weiter nach Torquay. Unterwegs passieren wir noch Teddys Lookout und das Split Point Lighthouse. Ein Cappuccino im Torquay Hotel und die Weiterfahrt nach Melbourne beschließen den Tag.
Melbourne - Victorias Kapitale
Tag 13
Wetter: Vormittags regnerisch und windig, ab Mittag trocken und heiter, max. 12 Grad
Melbourne ist mit 3,4 Mio. Einwohner knapp nach Sydney die zweitgrößte Stadt Australiens und die Hauptstadt Victorias. Wegen des Regens verzögert sich die Stadtbesichtigung und wir verziehen uns zunächst in die Spencer Mall am Bahnhof Southern Cross. Die Shops sind wenig interessant, aber wir entdecken einige kulinarische Genüsse wie Meeresfrüchtesalat oder leckere Sandwiches. Dann folgt der Stadtrundgang über die Collins Street entlang an historischen Gebäuden zur Bourke Street Mall, der Fußgängerzone Melbournes. Dort besuchen wir die Royal Arcade, eine überdachte Einkaufspassage in historischem Ambiente, gegründet 1869. Ganz in der Nähe liegt Chinatown. Wir essen dort in einem Restaurant Congee, ein chinesischer Reisbrei mit Gemüse und Fleisch. Über die Swanston Street kommen wir zur berühmten Flinders Street Station, welche die am stärksten frequentierte Bahnstation Melbournes und die gleichzeitig wegen ihrer Architektur eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Melbournes ist und eine der schönsten Bahnhofsfassaden ganz Australiens darstellt. Gegenüber befinden sich die sehenswerte St. Pauls Cathedral und der Federation Square, der mit futuristischen Gebäuden eine bedeutende Kulturstätte darstellt.
Wir gönnen uns dann eine Rundfahrt mit dem Tourist City Shuttle, der uns u.a. an der Tennisarena Rod Laver, Austragungsort der Australian Open, und vielen anderen Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem Royal Exhibition Building mit den umliegenden Carlton Gardens, beide UNESCO Welterbe, vorbei führt. Dort ist u.a. das Melbourne Museum untergebracht.
Abends gehen wir noch in der Spencer Mall was essen und trinken. Den Abend verbringe ich an der Brücke am Kingsway, um dort ein paar Skylinefotos am Yarra River in der Nacht zu schießen. Im Hotel- und Unterhaltungskomplex South Bank am Yarra River genehmige ich mir noch ein Bier vom Fass, bevor es zurück ins Hotel geht.
Tag 14
Wetter: Sonne-Wolken-Mix mit häufigen Schauern, max. 11 Grad
Wir gehen zunächst zur South Bank und umgehen die teuren Parkhäuser (bis zu 19 Dollar die Stunde), indem wir an einem Kurzzeitparkplatz dreimal hintereinander stündlich Geld einwerfen (jeweils 4 Dollar) . Der Aufstieg auf den knapp 300m hohen Eureka Tower steht heute an. Der Tower ist nach dem Q1 Tower in Gold Coast der zweithöchste Wolkenkratzer der Südhalbkugel. Mit dem Aufzug fährt man die 88 Stockwerke in wenigen Sekunden hoch. Der Ausblick auf die City, den Yarra River und die Bucht ist gewaltig . Problematisch für Fotografen sind neben dem bewölkten Wetter die Reflexe in den Fenstern. Mit Pol-Filter und Bildbearbeitungssoftware gelingt dann aber doch der eine oder andere Shot.
Wieder unten schlendern wir am South River Quay entlang, suchen aber immer wieder Schutz vor Wind und Regenschauern. Kurz vor der Weiterreise essen wir Sushi und Indisch in einem Foodcourt des Southbank Komplexes. Dann haben wir genug von Regen und Kälte und verlassen Melbourne in Richtung Norden zum Lake Hume Resort bei Alburny.
Tag 15
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, max. 16 Grad
Nach dem Frühstück im Lake Hume Resort mit Blick auf den See schauen wir uns ein wenig in der Anlage um. Sehr viele Pfauen sind dort anzutreffen. Der Lake Hume ist nur wenige Schritte entfernt. Er ist ein Stausee und staut den längsten Fluss Australiens, den Murray River. Wir besichtigen noch den Staudamm und fahren dann weiter nach Sydney. In Albury besuchen wir vorher noch einen ALDI. Das bekannte ALDI-Konzept findet man auch dort, im fernen Australien, vor. Die weite Fahrt nach Sydney wird nur von zwei Pausen bei McDonald's in Gundagai und später in einem Raststättencafé, wo wir in einem McCafé Cappuccino schlürfen, unterbrochen. In Australiens größter Stadt Sydney (3,6 Mio. Einwohner) angekommen beziehen wir unser Oaks Hyde Park Plaza und sind von den Socken . Wir bekommen ein Apartment mit Dachterrasse im obersten Stockwerk mit fantastischem Blick auf den Hyde Park. Sofort mache ich jede Menge Nachtaufnahmen von der Skyline, die sich uns hier zeigt. Das lässt auch die 45 Dollar Parkgebühren verschmerzen.
Sydney - Australiens City Nummer Eins
Tag 16
Wetter: Zunächst sonnig, später bedeckt und zeitweise Regenschauer, max. 17 Grad
Morgens können wir bis zum Mittag das sonnige Wetter mit strahlend blauem Himmel genießen. Wir besorgen uns zunächst von Michels Patisserie Frühstück und beginnen dann unsere Stadtbesichtigung im Hyde Park. Am südöstlichen Parkeingang erinnert ein Denkmal an den Sieg der australischen Marine über den deutschen Kreuzer der Kaiserlichen Marine SMS Emden im Jahre 1914. Das Anzac Memorial erinnert an den Einsatz australischer Truppen im Ersten Weltkrieg. Die Archibald Fountain in der nördlichen Hälfte des Parks ist einer schönsten Springbrunnen Australiens. Er wurde von einem französischen Künstler entworfen und 1932 eingeweiht. Unmittelbar an den Hyde Park grenzt die sehenswerte neugotische St. Marys Cathedral der römisch-katholischen Kirche an.
Dann ist der Himmel urplötzlich bedeckt, so dass wir den geplanten Aufstieg auf den Sydney Skytower auf morgen verschieben. Die Tickets kaufen wir aber schon einmal. Wir zahlen 60 Dollar je Erwachsenen für den Skytower, das Sydney Aquarium und den Wildlife Park. Ein günstiges Kombiticket. Wir setzen unseren Stadtrundgang fort in der Einkaufsmeile George Street, wo wir der sehenswerten Einkaufspassage Strand Arcade und dem Shopping Center im Queen Victoria Building jeweils einen Besuch abstatten. In Chinatown gehen wir Mittag essen. Nach Darling Harbour fahren wir mit der Monorail (Tagespass 9,50 Dollar je Person). Diese Einschienenhochbahn verbindet in einem 12minütigen Rundkurs das Geschäftszentrum mit Darling Harbour und Chinatown. Wir schauen uns erst im Harbourside Shopping Centre um und spazieren dann um die Cockle Bay herum. Die Sonne kommt dabei noch heraus und beleuchtet mit ihrem Abendlicht die Skyline. Dabei erleben wir den Start des diesjährigen Jazzfestivals mit der Sirens Big Band. Gegenüber dem Harbourside Shopping Centre liegt die Cockle Wharf, ein luxuriöser Unterhaltungs- und Restaurantkomplex. Für Seafood Platter (Fischplatte) für zwei Personen darf man hier schon mal über 100 Euro auf den Tisch legen.
Über die Pyrmont Bridge flanieren wir zum Harbourside Centre zurück. Wir fahren dann noch mehrere Runden mit der Monorail durch das hell erleuchtete Sydney und kommen darin mit einem Londoner Selfmademan und einigen Australiern ins Gespräch, die uns noch wertvolle Tipps geben, u.a. dass zur Zeit die Vivid Sydney läuft, ein Festival der Illuminationen im Hafenviertel. Das werden wir uns morgen ansehen. Zurück im Hotel gibt es dann noch ein Turtle Beer für mich und für die Familie etwas vom Inder.
Tag 17
Wetter: Bis nachmittags Sonne-Wolken-Mix, dann zunehmend bewölkt und Regen, max. 16 Grad
Nach erneutem Frühstücksdesaster (Ozzie von Michels Patisserie hat wieder Cappuccini mit zu wenig Milchschaum gemacht ) führt der erste Weg zum Sydney Tower. Er ist mit Antenne 305 m hoch und damit einer der höchsten Fernsehtürme der Südhalbkugel. Das Wetter ist zwar nicht optimal, aber hin und wieder lässt die Sonne überwältigende Blicke aus 251 m Höhe auf die Stadt zu . Nur der Blick auf den Hafen mit der Harbour Bridge und der Sydney Opera ist durch Hochhäuser verstellt.
Wieder unten angekommen schlendern wir über die Macquarie Street vorbei am Parliament House, wo das Parlament des Bundesstaats New South Wales seinen Sitz hat, und der State Library, wo gerade die Aboriginal-Ausstellung "Carved Tree" gezeigt wird. Dort geht es um die Bedeutung der Aboriginal'schen Tradition, in Baumstämme Muster einzuritzen, was zum Beispiel an Grabstätten bedeutender Verstorbener gemacht wird. Im Botanic Garden spazieren wir durch ein Stück Regenwald ("Rainforest Walk") und einen Kräutergarten ("Herbe Garden") zur Sydney Opera. Die Oper sieht aus nächster Nähe nicht so schön aus wie auf den vielen Fotos. Liegt vielleicht aber auch an dem Grau in Grau, das das Wetter inzwischen bietet. Wir schauen uns in der Oper um und laufen um sie herum.
Weiter geht es dann zum Circular Quay, von wo aus zahlreiche Fähren ablegen und entsprechend moderne Fährterminals entstanden sind. Von dort aus gelangt man in das frühere Armenviertel The Rocks, heute einladend mit herausgeputzten Straßen und Gebäuden. Dort ist gerade Saturday Market mit zig Verkaufsständen. Auch deutsches Heimatgefühl, besser bayerisches wird dort vermittelt, nämlich durch ein Löwenbräuhaus, wo wir dann auch etwas essen und vor allem trinken. Unmittelbar in der Nähe holen wir uns etwas vom Markt (z.B. Sushi und Baked Potato mit Beans, Prawn-Spieß) und bestellen vom Löwenbräu vor allem bayerisches Bier, dann Brezel, Kartoffelsalat und Sauerkraut. Der Laden wird gegen Abend gerammelt voll. Bayerische Tradition kommt offenbar gut an am anderen Ende der Welt. Abends sind wir dann noch zu den Highlights von Vivid Sydney. Das sind 43 Installationen mit Lichteffekten unterschiedlichster Art. Besonders imposant sind die Illuminationen des Opera House. Die weiße Dachkonstruktion wird dabei mit sich bewegenden Motiven angeleuchtet. Wir fahren dann mit der Bahn zurück zum Marriot, wo das Auto steht, um ins Courtyard Marrriot im Norden Sydneys zu fahren. Wegen einer Friseurmesse müssen wir leider in ein Hotel außerhalb ausweichen.
Tag 18
Wetter: Regen, Regen, Regen, max. 8 Grad
Wir fahren trotz des schlechten Wetters dennoch in die Blue Mountains, weil der Wetterbericht zumindest auch mal Sonnenphasen versprochen hat. Leider bleiben die aus . Im Visitor Centre in Glenbrooke kann man sich mit Karten und Informationen eindecken. Das Gebirge der Blue Mountains ist Teil der Great Dividing Range und ist UNESCO Weltnaturerbe. Den Namen hat es wegen seines blauen Dunstes, die von den ätherischen Ölen der Eukalyptusbäume herrühren. Erster Anlaufpunkt ist der Wentworth Falls Lookout. Allerdings gibt es außer einer Nebelwand nichts zu sehen. Wir fahren weiter nach Leura und laufen die Hauptgeschäftsstraße ab. Beim Thai essen wir gemütlich, um danach zum Echo Point nach Katoomba zu fahren. Dort besuchen wir die Hauptattraktion der Blue Mountains, die Three Sisters. Diese aus drei Felsen bestehende Formation betrachten wir also halb in Nebel verhüllt und wundern uns, dass das schon das Highlight der Blauen Berge sein soll . Vielleicht liegt es wirklich am Nebel, dass sich die Schönheit der drei Schwestern uns nicht ganz erschließt. Wir fahren zurück nach Sydney und rasten unterwegs noch im McCafé Glenbrooke.
Tag 19
Wetter: Weitgehend trocken, max. 18 Grad
Zunächst fahren wir von Norden kommend über die Harbour Bridge der Skyline Sydneys entgegen zurück in die City und besuchen die kostenlose Sydney Art Gallery. Nach zwei Stunden Kunst aus aller Herren Länder beziehen wir unser Hotel (auch hier Schock: Das Parken kostet 40 Dollar je Tag), von wo aus wir zum Essen ausschwärmen. Am Ende landen wir beim Thai Express im World Square Tower. Dann geht es mit der Bahn zum Circular Quay auf die Fähre nach Taronga Zoo. Aber nicht, weil wir in den Zoo wollen, sondern um von der Fähre den Blick auf die Oper, die Skyline und die Harbour Bridge zu genießen. Ist günstiger als eine Hafenrundfahrt . Zurück im Hafen schlendern wir durch The Rocks zur Harbour Bridge, auf der wir bis zum Pylon Point laufen. Von dort ist der Blick auf die illuminierte Stadt (Vivid Sydney) fantastisch, da es inzwischen dunkel geworden ist. Dann wieder zurück in die Rocks, wo wir im Guylian Belgium Chocolat Café, einem feinen Café mit weniger feinen Preisen, Kuchen kaufen. Abschließend laufen wir zum Hafen und werfen von dort noch einmal einen Blick auf die illuminierte Sydney Opera.
Schließlich nehmen wir den Zug zurück zum Hotel, um dort noch einen Cappuccino im Starbuck's in der George Street zu trinken und dabei unseren feinen Kuchen zu genießen.
Tag 20
Wetter: Sehr viel Regen, max. 17 Grad
Zum Glück kann uns der Regen heute weitgehend egal sein, da wir im Sydney Wildlife Park und im Sydney Aquarium, beides in Darling Harbour gelegen, zu Gast sind . Zunächst zieht es uns zum Koala Talk im Wildlife Park, wo eine Angestellte die Koalabären des Parks vorstellt und ein bißchen über sie erzählt. Interessant ist zum Beispiel, dass Koalabären nicht trinken, sondern ihren gesamten Wasserbedarf aus den Eukalyptusblättern, die sie ausschließlich zu sich nehmen, beziehen.
Dann steht eine Kängurufütterung an. Die Känguruhaltung auf so engem Raum darf man sicher kritisch sehen . Danach laufen wir den Park ab, dabei sehen wir Ameisenigel (Echidna), einen Kasuar (Cassowary), ein Salzwasserkrokodil, die größte Krokodilart der Welt, u.v.m. Dann essen wir im Harbourside Center kurz zu Mittag und gehen anschließend ins Aquarium. Dort wohnen wir zunächst einer Pinguinfütterung bei. Anschließend gehen wir den Park ab und sehen dabei ein Schnabeltier (Platypus), Haie, Korallenriffe u.v.m. Am Abend setzen wir unsere Fahrt fort und verlassen Sydney Richtung Norden nach Salamander Bay. Zwischendurch rasten wir bei Burger und Cappuccino im McDonald's.
Ostküste zwischen Sydney und Brisbane
Tag 21
Wetter: Starker Regen, max. 16 Grad
Der seit Tagen anhaltende Regen hat die Flüsse zwischen Newcastle und Coffs Harbour über die Ufer treten lassen. Wir kommen nur bis Port Macquarie, wo wir bei der Polizei erfahren, dass es auf dem Pacific Highway Richtung Norden nicht weiter geht. Um Kempsey sind Hunderte Menschen evakuiert worden, weil der dortige McLeay River weite Teile der Umgebung unter Wasser gesetzt hat. Wir halten uns erst einmal im Port Center auf und essen dort etwas. Im Visitor Center und erneut bei der Polizei erfahren wir dann, dass es nicht nur nach Norden nicht weiter geht, sondern auch nicht nach Westen und Süden. Wir sind in der Flutfalle und sitzen fest . Der Polizeibeamte macht sogar noch Witze. Für die Locals ist das vermutlich nichts Ungewöhnliches, hatten sie doch erst zu Jahresbeginn eine noch viel schlimmere Flutkatastrophe erlebt. So bleibt uns nichts übrig, als in der Aston Hill Motor Lodge einzuchecken und im Internet einen Weg zu finden, um hier rauszukommen. An diesem Tag haben wir kein einziges Foto gemacht. Ein Novum in unserer Urlaubsgeschichte.
Tag 22
Wetter: Anfangs Regen, später nachlassend, max. 14 Grad
Hurra, wir finden einen Weg raus aus dem Flutloch . Über den wieder geöffneten Oxley Highway fahren wir Richtung Westen und dann auf dem New England Highway nach Norden bis Tenterfield. Unterwegs machen sich bei allen Reiseteilnehmern auch noch Magenprobleme bemerkbar. Julchen reihert uns das Auto voll. In Tenterfield kehren wir sofort in das Jumbuck Motor Inn ein und gehen, da alle angeschlagen sind, früh zu Bett.
Tag 23
Wetter: Zunächst bedeckt, später sonnig, max. 12 Grad in den Nationalparks, auf dem Weg nach Ballina bis zu 18 Grad
Nach einem Frühstück im Store & Café in Tenterfield (wir konnten alle drei wieder was essen) fahren wir in den Girraween National Park. Dieser Park ist bekannt für seine Blumenpracht, tolle Landschaften und einzigartigem Wildlife. Wir fahren zum Visitor Center und dann ein wenig weiter zu den Pyramids, zwei beeindruckende Granitfelsen. Ein Känguru bekommen wir auch zu sehen. Da wir noch nicht wieder richtig fit sind und es zu dem recht kühl und windig ist, beschränken wir uns auf die Sehenswürdigkeiten, die mit dem Auto erreichbar sind. Das sind jedoch nicht viele. Ein kleiner Spaziergang am Visitor Center führt uns an den Bald Rock Creek. Dann fahren wir über eine abenteuerliche Sandpiste in den Nachbarpark, dem Boonoo Boonoo National Park. Der Boonoo Boonoo River fließt im Park durch ein mit Regenwald bewachsenes enges Tal und bildet einen 210 m hohen Wasserfall. Dieser ist leider nur bei Gegenlicht und aus ungünstiger Position zu besichtigen. Schließlich machen wir noch kurz einen Abstecher in den Bald Rock National Park, wo man aber ohne längere Wanderung nichts sieht. Es folgt die Weiterfahrt nach Ballina über den Bruxner Highway, zwischendurch Abendessen bei McDonald's (wo sonst?) in (in, nicht im!) Casino und am Abend Einkehr im Richmond Motor Inn.
Tag 24
Wetter: Wolkenloser strahlend blauer Himmel, max. 20 Grad
Zunächst (nach langem Hin und Her, da sich die Familie nicht auf eine Location einigen konnte) Frühstück im Sirocco Café in Ballina. Dort schlage ich nach meinen Magenproblemen mal wieder richtig zu und bestelle eine Portion Räucherlachs. In der River Street schauen wir uns dann noch etwas die Läden an, bevor es dann weiter nach Byron Bay geht. Dort angekommen machen wir einen Strandspaziergang zum Captain Cook Lookout. Dieser Felsen ist mit einer Aussichtsplattform bestückt, von der man auf die Küste und die im Wasser auf die große Welle wartenden Surfer blicken kann. Der nächste Halt ist das Cape Byron Lighthouse. Dieser weiß getünchte Leuchtturm auf der Spitze des Kaps ist die Hauptattraktion des Ortes. Er ist der lichtstärkste Leuchtturm Australiens. Von hier oben hat man sehr schöne Aussichten auf die Küste rund um das Kap und Little Wategos Beach. Wir schauen uns dann das Town Centre an und kaufen in der Lawson Street ein paar Souvenirs.
Man merkt der Stadt ihren alternativen Charakter an. Viele Backpacker und Hippies gehören zum Straßenbild. Den Abend verbringen wir am Hauptstrand. Dort grenzt eine kleine Parkanlage unmittelbar an den Strand, wo sich alle möglichen Lebensentwürfe tummeln. Wir holen uns etwas zu essen und setzen uns dort an einen Holztisch und genießen Fischsalat und Fish Bowl. Dabei erleben wir einen herrlichen Sonnenuntergang. Dieser wird in Byron Bay zelebriert. Während und nach dem Sonnenuntergang spielen einige Alternative auf mitgebrachten Instrumenten Musik. Das hören wir uns noch etwas an und fahren dann in Gold Coast an der Küste entlang nach Surfers Paradise, wo wir im Holiday Inn einkehren.
Gold Coast ist eine Stadt mit ca. einer halben Million Einwohner, die aus einer Vielzahl ehemals unverbundener kleiner Orte entstanden ist. Einer davon und gleichzeitig der größte ist Surfers Paradise. Das subtropische Klima und die herrlichen Strände haben Gold Coast zur größten Touristenregion Australiens gemacht. Es wird auch das Miami Australiens genannt. Und tatsächlich heißt auch einer der Stadtteile so. Nach den vergangenen Tagen mit Regen, Überschwemmungen und Unwohlsein endlich wieder ein toller Tag in Australien !
Tag 25
Wetter: Wolkenloser strahlend blauer Himmel, max. 20 Grad
Zunächst gibt es ein ausgiebiges Frühstücksbuffet im Holiday Inn, welches wir zum Vorzugspreis von 20 Dollar pro Person (Kinder frei) genießen dürfen. Dann spazieren wir erst einmal durch Surfers Paradise, erst am Strand entlang, dann durch die belebte Cavill Avuene und schließlich zum Appel Park am Nerang River. Dort erkundige ich mich nach Whale Watching Cruises und buche eine Tour für morgen, denn zur Zeit sind die riesigen Buckelwale (Humpback Whales) unterwegs, welche zurück aus der Antarktisregion unterwegs in wärmere Gewässer sind. Auf dem Weg zum Q1 Tower, den wir besteigen wollen, möchten wir Julchen eine Fahrt auf dem Riesenrad The Wheel gönnen, doch es ist leider außer Betrieb, also schlendern wir weiter zum Q1, um dort für insgesamt 35 Dollar auf das Skydeck zu fahren und vom höchsten Wolkenkratzer der Südhalbkugel (323m) einen fantastischen, nein spektakulären Blick auf Gold Coast zu genießen . Danach geht es am Strand zurück und nach einigen Shops zum Inder in der hübschen Passage Chevron Renaissance.
Tag 26
Wetter: Wolkenloser strahlend blauer Himmel, max. 20 Grad
Heute steht für mich zunächst die gestern gebuchte Whale Watching Cruise an. Los geht es um 9 Uhr morgens. Wir schippern zunächst über den Nerang River um Chevron Island herum hinaus auf das offene Meer. Dabei passieren wir Luxusvillen, vor denen Luxusyachten liegen und Helikopter parken. Es wird erläutert, wer in welchen Häusern wohnt (z.B. Kylie Minogue oder der Schwimmstar Ian Thorpe sowie reiche Unternehmer). Auf dem offenen Meer wird dann Fahrt aufgenommen und schon bald sind die ersten Humpback Whales in Sicht. Im Winter kommen sie aus den Südpolarmeeren, wo sie sich hauptsächlich von Kleinkrebsen (Krill) ernähren und Fettreserven für den Winter anlegen. Im Winterquartier z.B. entlang der ostaustralischen Küste lassen sie sich dann nieder, um sich fortzupflanzen. Die Wale werden bis zu 18m groß und können somit kleineren Booten durch Kollisionen gefährlich werden. Unser Skipper aber kennt sich gut aus und weiß, wie sich die Wale bewegen. Wir sehen einige Wale und sie sind heute sehr lebhaft. Sie schießen mehrfach senkrecht aus dem Wasser und liegen dann quer in der Luft, um dann mit einer riesigen Wasserfontäne wieder ins Wasser zu tauchen. Besonders fotogen ist es, wenn zwei Wale im Duett auftauchen (Double Breach). Hier braucht man viel Glück, um das auf dem Foto festzuhalten. Immerhin gelingt es mir, solch einen Double Breach mit der Videokamera einzufangen .
Nach der Rückkehr von der Walbeobachtung starten wir eine Rundfahrt zu Wasser und zu Lande mit der Aquaduck Safari. Dieses Amphibienfahrzeug, das an eine Ente erinnert, fährt zunächst auf der Straße Richtung Sea World und dann ins Wasser auf dem Nerang River. Alle kleinen Gäste dürfen dann auch einmal das Fahrzeug steuern und bekommen dafür eine Urkunde. Auch Julchen wird ausgezeichnet. Dann fahren wir wieder auf die Straße und zurück in die City. Der Hunger meldet sich und wir essen etwas beim Taiwaner. Dort bekommen wir etwas Exotisches: Eine Art Suppe zum Selbstzubereiten. Gemüse und Fleisch bzw. Fisch werden zusammen mit einem Sud roh gereicht und der Gast wirft dann alles in den Topf und bestimmt so den Garzustand selbst. Sehr lecker. Den Abend lassen wir dann in der Hotelbar ausklingen.
Tag 27
Wetter: Wolkenloser strahlend blauer Himmel, max. 22 Grad
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Holiday Inn fahren wir noch ein wenig in Surfers Paradise herum. Wir lassen noch einmal den schönen Strand auf uns wirken. Ähnlich wie in Venice Beach/Kalifornien wird Körperkult hier groß geschrieben. Das Stadtbild wird zudem geprägt von den so genannten Meter Maids. Das sind junge sehr knapp und schrill in goldfarbenen Kostümen angezogene Mädchen, die seit 1965 in den Straßen von Surfers Paradise unterwegs sind. Sie gehen auf eine Initiative von ansässigen Geschäftsleuten zurück, die mit der Einführung von Parkuhren Umsatzeinbußen befürchteten und auf die Idee kamen, junge Mädchen mit Kleingeld auszustatten, damit diese abgelaufene Parkuhren wieder auffüllen, um die Autobesitzer vor einem Strafzettel zu bewahren. Das tun sie bis heute, wobei sie inzwischen anderweitig finanziert werden, zudem Wahrzeichen der Stadt geworden sind und dies entsprechend für Marketingmaßnahmen genutzt wird. Nachdem wir uns darüber abschließend informiert haben, fahren wir zu den Frischfischtrawlern, wo man frisch gefangene Krabben und Krebse kaufen kann, sowie zum Harbour Tower Shopping Centre, wo Eva eine günstige Hose von Esprit ersteht.
Dann verlassen wir Gold Coast in Richtung Lamington National Park. Der Park ist das Ergebnis vulkanischer Aktivität und UNESCO Weltnaturerbe. Über kurvenreiche Strecke und durch dichten Regenwald erreichen wir das Gästehaus O'Reilly's in den Green Mountains, dem westlichen Teil des Parks. Dort laufen wir zuerst den Rainforest Canopy Walk ab, welcher über Hängebrücken in die Baumwipfel des Regenwaldes führt. Der Green Mountains Garden ist gleich in der Nähe und bringt uns die vielfältige Vegetation eines subtropischen Regenwaldes näher. Der Morans Falls Track führt zu den 80m hohen Morans Wasserfällen. Die einfache Wanderstrecke ist 2,2km lang und angesichts des nahenden Sonnenuntergangs laufe ich die Strecke schnell allein ab. Der Rest der Familie wartet im O'Reilly's. Ein schöner Wanderweg durch den Regenwald führt zum Wasserfall, der von einer Aussichtsplattform besichtigt werden kann. Wieder zurück fahren wir vor Einbruch der Dunkelheit aus dem Park wieder heraus nach Caloundra. Das war wichtig, weil auf der sehr kurvenreichen Strecke auch schon mal plötzlich eine Kuh stehen kann. Das Abendessen nehmen wir bei Red Rooster, der australischen Brathähnchenkette, bei Brisbane ein. Unser Ziel Caloundra an der Sunshine Coast erreichen wir gegen Abend.
Tag 28
Wetter: Wolkenloser strahlend blauer Himmel, max. 22 Grad
An der Sunshine Coast geht es gemächlicher zu als in Gold Coast. Das merken wir, als wir in Caloundra den Boardwalk, der am Shelly Beach entlang führt, ablaufen. Keine Hotelkomplexe, keine Menschenmassen und nur vereinzelt Surfer. Wer es gern ein wenig ruhiger hat, ist hier genau richtig. Wir fahren die Sunshine Coast weiter in Richtung Mooloolaba. Dort lockt The Wharf mit Shops und Restaurants direkt am Wasser. Es hat allerdings etwas mehr versprochen als es halten konnte.
Dann nehmen wir die Megaetappe von 600 km bis nach Yeppoon jenseits der tropischen Grenze in Angriff. Zwischendurch machen wir Rast an einer Tankstelle in Miriams Vale. Das war auf Hunderte Kilometer durch die Einsamkeit die einzige Möglichkeit, noch was zu essen. Nach einiger Irrfahrt in Yeppoon finden wir dann auch unser Capricorn Resort.
Tropical Feelings - Great Keppel Island auf dem Great Barrier Reef
Tag 29
Wetter: Wolkenloser strahlend blauer Himmel, max. 19 Grad
Morgens geht es auf die Fähre nach Great Keppel Island, eine auf dem Great Barrier Reef gelegene tropische Insel im Süden des Riffs. Um 9:45 Uhr kommen wir an, steigen um auf ein Glasbodenboot und entdecken dort die Korallenriffe um die Insel herum; allerdings ist die Sicht durch die mickrigen Bodenfenster nicht so gut und das Riff auch nicht so bunt wie man es von den Bildern her kennt .
Nach einer Stunde gehen wir an Land und kehren zunächst im Great Keppel Island Haven ein, wo wir Fisch und Sandwich am Strand unter Palmen essen. Dann spazieren wir am Fishermen's Beach entlang, dort nehme ich ein Fußbad und wir sonnen uns ein wenig in der tropischen Wintersonne. Nach einer Weile schlagen wir uns zum Putney Beach durch und laufen ihn an entwurzelten, verdorrten Bäumen (sehr fotogen) bis zum Haven zurück ab. Hier nehmen wir noch ein Getränk ein (Cola und Cappuccino), bevor wir wieder an Bord gehen und um 15:45 zurück nach Rosslyn Bay fahren. Von dort fahren wir noch zur tropischen Grenze am Bruce Highway, wo ein Denkmal den Übergang von subtropischer und tropischer Zone markiert. Gleichzeitig markiert dieser Ort den südlichen Wendekreis Tropic of Capricorn (Wendekreis des Steinbocks). Dies ist der südlichste Ort, an dem die Mittagssonne im Zenit steht, und zwar genau am 21.Dezember, dem Tag der Sommersonnenwende auf der Südhalbkugel. Die Nacht verbringen wir in Rockhampton, der australischen Hauptstadt des Rindersteaks. Wir checken im Travelodge am Fitzroy River ein. Abends wird im Riverside Inn, das zum Travelodge gehört, diniert (Risotto für Eva, Fries und Fish für Julchen und Rib Fillet für mich).
Tag 30
Wetter: Zunächst wolkenloser strahlend blauer Himmel, Richtung Süden zunehmende Bewölkung, aber weiter sonnig, abends leichter Schauer, max. 25 Grad
Der Tag steht im Zeichen der Rückfahrt Richtung Süden. Wir machen nach dem Frühstück im Travelodge noch eine kleine Stadtrundfahrt entlang am Fitzroy River auf der Quay Street bis zum architektonischen Highlight Old Customs House, in dem das Heritage Hotel zu Hause ist, und durch die Einkaufsstraße East Street und begeben uns dann auf den Bruce Highway nach Uranga bei Hervey Bay. Zwischenzeitliche Stopps in Gin Gin (Mittagessen: Seafood Basket und Quiche) und kurz danach an einem mehr als mannshohen Zuckerrohrfeld sind die Highlights des Tages. Abends kommen wir in unserem Resort Mantra Hervey Bay an. So gerade noch gelingt es dem Hotel, Plätze für die morgige Tour nach Fraser Island zu buchen .
Perle auf der UNESCO Welterbeliste - Die Sandinsel Fraser Island
Tag 31
Wetter: Zunächst bedeckt und im Laufe des Vormittags regnerisch, zum Nachmittag hin sonnig, max. 22 Grad
Wir starten um 7:30 zur Fraser Island Day Tour. Fraser Island gilt als größte Sandinsel der Welt mit einem einzigartigen Regenwald, eben weil er dort auf Sand wächst. Teile der Insel gehören zum Great Sandy National Park und 1992 wurde die Insel zum UNESCO Weltnaturerbe ernannt. Benannt wurde sie nach Captain James Fraser, dessen Schiff im Great Barrier Reef sank und die Schiffbrüchigen auf Fraser Island strandeten und dort von den Aborigines als Sklaven gehalten wurde, was James Fraser im Gegensatz zu seiner Frau, die die Geschichte nach ihrer Befreiung in die Welt trug, nicht überlebt hat.
Wir werden an unserem Mantra Resort mit dem Bus abgeholt und zum Fährhafen in River Heads gefahren, nachdem der Guide etwas verärgert war, weil wir Julchen nicht angemeldet hatten . Nach 30 Minuten auf der Fähre steigen wir in den Geländebus ein, mit dem wir heute über die Insel brettern werden. Dieser fährt uns über abenteuerliche Sandpisten durch den Wald zum Eurong Resort, einem der wenigen Hotels auf der Insel. Nach kurzer Pause geht es von dort auf den 75 Mile Beach. Er gilt als offizieller Highway, ist durch Fahrzeuge mit Allradantrieb befahrbar und dient zugleich als Start- und Landebahn für Kleinflugzeuge . Dabei fahren wir die Sehenswürdigkeiten Eli Creek, ein kleiner Fluss, das seit 1935 am Strand liegende japanische Schiffswrack Maheno und die bunt schimmernde Sandformation The Pinnacles ab. Leider spielt das Wetter nicht mit und meistens regnet es an den Haltepunkten . Zurück im Eurong Resort gibt es ein Mittagessen. Das Wetter klart inzwischen auf. Danach werden wir zur Central Station gefahren. Dieses alte Holzfällerdepot ist eine Art Visitor Center. Wir machen einen Spaziergang entlang des glasklaren Wanggoolba Creek in den Regenwald Pile Valley. Dort werden wir vom Ranger über die Vegetation des Regenwaldes auf der Insel aufgeklärt. Schließlich folgt das Highlight des Tages, der Lake McKenzie, welcher als reiner Regenwassersee sehr klar und sauber ist. Nach einer kurzen Wanderung, bei der wir auf Dingos achten müssen, sind wir am See. Umgeben von weißen Stränden bildet er wirklich ein tolles Motiv, zumal sich die Sonne inzwischen durchgesetzt hat . Ich nehme ein Fußbad und nach 1,5 Stunden Aufenthalt fährt uns der Bus zurück zur Fähre, welche um 17 Uhr ablegt. Auf der Rückfahrt bekommen wir einen prächtigen Sonnenuntergang serviert. Danach fahren wir zum Abschluß des Tages Cappuccino trinken ins McCafé und dann ins Hotel.
Tag 32
Wetter: Meist sonnig, am Vormittag unterbrochen von einigen Schauern auf dem Weg nach Noosa Heads, max. 25 Grad
Wir frühstücken im Café Balaena am Hafen direkt neben unserem Resort und fahren dann Richtung Süden. In Urangan entdecken wir den vom Koala Social Club an zwei Sonntagen im Monat veranstalteten Koala Market, ein bunter Markt, der mit Koalas allerdings wenig zu tun hat. Wir laufen einmal über den Markt und essen dort ein Slush Eis und Julchen bekommt auch noch Popcorn. Anschließend fahren wir weiter und stoppen nochmals an einem Zuckerrohrfeld. Zuckerrohrfelder wie hier zwischen Gin Gin und Maryborough findet man an der subtropischen Küste Queenslands zuhauf, ist doch Australien einer der größten Rohrzuckerexporteure der Welt.
In Noosa Ville schließlich holen wir uns eine Gamba Pizza und essen diese an der Uferpromenade. Dann geht es zum Noosa Heads National Park, dort am Parkeingang sind manchmal Koalas in den Bäumen. Man sagt uns jedoch, dass heute keine gesehen wurden, dennoch ist es ein schöner Ort direkt am Wasser. Schließlich gehen wir zum Sonnenuntergang zum Laguna Lookout.
Nach dem Sonnenuntergang laufen wir noch ein wenig die Hastings Street ab und merken dort, wie teuer das Pflaster Noosa Heads ist. Wir fahren weiter nach Brisbane, mit 1,7 Mio. Einwohnern die drittgrößte Stadt Australiens. Unterwegs essen wir in einer Raststätte, und checken in unserem iStay River City ein. Die Rundreise endet damit nach 6.800 km in Brisbane, wo wir noch einen Tag verbringen werden.
Finale in Brisbane
Tag 33
Wetter: Zunächst bedeckt, erst im Laufe des Nachmittags kommt dann und wann die Sonne durch, max. 21 Grad
Ich gebe zunächst den Mietwagen ab und wickle einen Schaden an der Frontscheibe ab, vorher fahre ich noch zum Wilsons Lookout und fotografiere die Story Bridge vor der Skyline.
Wir frühstücken zunächst bei Zaraffa Café Hot Filled Croissant und Toast, dann starten wir die Stadtbesichtigung und laufen die Albert Street hoch. Wir begeben uns dann auf die Queen Mall, eine Fußgängerpassage mit Geschäften, Cafés und Restaurants.
Nach einem Abstecher zum Treasury Casino laufen wir an der St. Stephens Cathedral vorbei in die andere Richtung zum Eagle Street Pier am Brisbane River. Auf dem Weg zum Brisbane River sieht man noch hier und da die Spuren der Flut vom Januar, so manches Hochhaus am Riverside Centre bzw. Eagle Street Pier wird derzeit noch saniert. Es lief Wasser in die unteren Stockwerke und hat dort erhebliche Zerstörungen verursacht. Am Eagle Street Pier hat man Blick auf die Story Bridge. Sehenswert ist auch der Raddampfer Kookaburra Queen, der hier liegt. Wir kehren ein in das Jade Buddha, wo wir zu sensationellen Preisen Beef Fillet und Seafood bekommen. Wir erklären dies kurzerhand zu unserem Abschlussessen, was regulär abends hätte statt finden sollen. Nach Abstechern zum Riverside Centre, dem früheren Zollhaus Customs House, wo heute die Universität untergebracht ist, und dem Botanic Garden geht es zurück zur Queen Mall und zur City Hall am King George Square. Nach einigen Einkäufen fahre ich alleine mit der Fähre über den Brisbane River zum Kangaroo Point, um noch ein paar Skylinefotos bei Nacht zu schießen. Dann treffen wir uns wieder und trinken ein Bier im Pig 'N' Whistle. Abschließend kehren wir noch im McDonald's ein, essen Sushi und genießen Frappucino und Café Mocca von Starbuck's. Also noch mal richtig Fast Food Kulturtrip intensiv.
Tag 34
Wetter: Sonniger Vormittag in Brisbane, ca. 20 Grad
Ich nutze noch einmal die Gelegenheit, die Skyline bei Tage und schönem Wetter zu fotografieren und begebe mich dafür nochmals zum Kangaroo Point. Nachdem die Bilder im Kasten sind, heißt es Abschied nehmen von Down Under. Der Rückflug steht an. Bei sonnigem Wetter starten wir gegen 13:30 nach Hong Kong. In Hong Kong haben wir vier Stunden Aufenthalt. Ich nutze die Gelegenheit und probiere ein Dim Sum, ein in einem kleinen Bambuskörbchen gereichter chinesischer Snack. Dann starten wir gegen Mitternacht Ortszeit nach Frankfurt, wo wir am nächsten Morgen um 6 Uhr ankommen.
Tag 35
Rückkehr nach Frankfurt
Zurück in Frankfurt kommen wir ohne Probleme mit unserem Gepäck wieder zu Hause an. Jetzt heißt es wieder durchhalten und nicht Schlafen legen. Wir schaffen das auch und so ist der Jet Lag schon bald überwunden. Die Bilanz nach 5 Wochen, 6.800 gefahrenen und 32.000 geflogenen Kilometern, 9.000 Fotos und vier Stunden Filmmaterial fällt insgesamt positiv aus. Von den Landschaften nicht ganz so begeistert, wenn man einen Vergleich mit unseren Reisen in die USA anstellt, bietet das Land doch allerhand. Vor allem die exotische Tier- und Pflanzenwelt und die herrlichen Küsten und Inseln sind eine Reise trotz der Strapazen wert. Die großen Städte sind uns ebenfalls allesamt sehr positiv in Erinnerung geblieben. Die Nationalparks waren dagegen eher mittelprächtig. Aber gegen die tollen Parks in den USA ist es natürlich schwierig, in der Touristengunst zu bestehen. Fazit: Eine Reise nach Australien sollte man, wenn man die Möglichkeit hat, auf jeden Fall machen. Mindestens 4-6 Wochen und möglichst etwas früher als wir, z.B. April oder Mai. Dann ist es vor allem im Süden noch angenehm warm und die Tage sind etwas länger.